Marder sind sogenannte Zivilisationsfolger. Die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere sind Menschen gegenüber sehr scheu, darum fallen sie kaum auf. Was hingegen auffällt, sind die Schäden, welche die possierlichen Tiere verursachen können. Autos mögen sie ganz besonders. Die schlanken und äusserst wendigen Tiere lieben die Motorenwärme von frisch abgestellten Autos. Sie machen es sich im Motorraum gemütlich und markieren das «Revier» mit Duftmarken. Das Problem: Marder sind Einzelgänger. Steht das Auto nun im Bereich eines Konkurrenten und nimmt dieser den fremden Geruch wahr, beisst und nagt er an allem, was nach Nebenbuhler riecht. Von Mai bis Juni ist das Revierverhalten des kleinen Räubers besonders ausgeprägt. Seine spitzen Zähne perforieren Wasserschläuche und Stromkabel – schnell kann eine solche Reparatur einen vierstelligen Betrag kosten. Gemäss Zahlen der Axa verursachen Marder in der Schweiz jedes Jahr Schäden von rund 40 Millionen Franken.
Im Internet werden verschiedene «Hausmittelchen» empfohlen, um Marder fernzuhalten: Ein Drahtgeflecht unter dem Auto, da Marder nicht gerne über Draht gehen, Menschen-, Katzen- oder Hundehaare zur Abschreckung, Toilettensteine, Mottenkugeln oder auch Duftsäckchen, die im Motorraum angebracht werden. «Die Wirkung dieser Mittelchen ist umstritten», sagt Markus Peter, der Verantwortliche für Technik und Umwelt beim Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS).
Das einfachste Mittel, um Marderschäden vorzubeugen, besteht darin, das Auto über Nacht nicht im Freien abzustellen, sondern einen geschlossenen Garagenplatz zu mieten. Wem dies nicht möglich ist, dem empfiehlt Markus Peter die Installation einer professionellen elektrischen Schutzvorrichtung. Dabei wird im Motorraum ein Steuergerät montiert, das Marder mittels Ultraschalltönen fernhält. Zusätzlich werden Metallplättchen im Auto angebracht, die einem allfälligen Eindringling einen Stromschlag verpassen und ihn vertreiben. Das funktioniert ähnlich wie bei einem Weidezaun und hinterlässt beim Marder vielleicht einen Lerneffekt, aber sicher keine bleibenden Schäden.
Auf dem Markt werden verschiedene Fabrikate angeboten, die jedoch alle nach demselben Prinzip funktionieren. «Der AGVS-Garagist berät Sie gerne und findet das passende Produkt», sagt Markus Peter. Der Preis eines solchen Gerätes ist mit rund 200 Franken überschaubar, der Einbau dauert rund eine Stunde. Wenig Aufwand für viel Sicherheit. (pd.)