Das Stolze Openair hat sich in den vergangenen 16 Jahren vom kleinen Quartierfest zum Musikfestival gemausert, das weit über die Grenzen des Kreises 6 ausstrahlt. Im OK hat ein Generationenwechsel stattgefunden. Auch das neue OK ist mit viel Herzblut dabei.
Louis Schorno, Dimitri Dubs und Samuel Müller sind unmittelbar neben der Stolze-Wiese aufgewachsen. «Als Kinder war der Oberstrass-Määrt das Grösste für uns», erzählt Dimitri Dubs, Mitbegründer und bis 2016 OK-Präsident des Stolze Openairs. «Doch als wir Teenager wurden, stellten wir fest, dass es an Angeboten für unsere Altersklasse fehlte. Da wir eifrige Openair-Besucher waren, war die Idee schnell geboren, ein eigenes Openair auf die Beine zu stellen. Und die Stolzewiese schien uns hierfür ideal.» Mit ihrer Idee gelangten sie an den Quartierverein Oberstrass und bekamen von der damaligen Präsidentin Christine van Merkensteyn grosse Unterstützung.
1000 Franken Budget
Mit dem bescheidenen Budget von 1000 Franken machte sich eine Gruppe junger Leute an die Arbeit, lieh sich Baumaterial von Baustellen und Elektronik zusammen und baute eine Bühne auf. «150 Leute besuchten das erste Stolze Openair, heute kommen an einem Wochenende bis 10 000», erzählt Dimitri Dubs lachend. «Es wurde von Jahr zu Jahr grösser. Wir haben aus unseren Fehlern immer wieder gelernt und uns verbessert.» Bis 2009 war Louis Schorno OK-Präsident, danach bis zum letzten Jahr er selber. «Wir haben viele harte, aber auch gute Zeiten erlebt. 2012 war unser Rekordjahr, da haben wir 11 500 Liter Bier verkauft, mehr als alle anderen Openairs in Zürich. Das ist wichtig für uns, denn wir verlangen keinen Eintritt und leben vom Getränkeverkauf und von Sponsoren-Beiträgen.» Das Jahr darauf kam die grosse Katastrophe. Es regnete zwei Tage lang, die Wiese wurde zur Schlammwüste und nur 4500 Leute besuchten den Event. «Das frass unser ganzes Vermögen auf. Dank einer Fondue-Aktion und der Unterstützung unserer Partner konnten wir im nächsten Jahr weitermachen.»
Im Jahr 2016 fand im OK ein Generationenwechsel statt. Auch Noam Renfer ist bei der Stolzewiese aufgewachsen und mit dem Openair eng verbunden. Er übernahm schon früh verschiedene Funktionen im OK, bekam Einblick in die Abteilungen und übernahm schliesslich zusammen mit einem 12-köpfigen Team das OK. «Ich bin kontinuierlich hineingewachsen», sagt er. «Als OK-Präsident bin ich die Ansprechperson gegenüber den Behörden.» Auch sei es Tradition, jeweils vor und nach dem Openair einen Apéro für die Anwohner zu machen. «Wir scheiben 1500 Personen an und laden sie ein. Der persönliche Kontakt ist wichtig für die gegenseitige gute Stimmung.»
Stars auf der Bühne
Das Line-up für das Openair übernimmt seit vielen Jahren die Agentur kuenschtli.ch. Auf den beiden Stolze-Bühnen standen schon viele bekannte Stars wie Stiller Has. Aber auch die Kollegen der OK-Mitglieder bekommen Gelegenheit, auf der kleinen Bühne aufzutreten. Die Haupt-Acts dieses Jahr sind am Freitag 47Soul und am Samstag FM Belfast aus Island.
Seit Beginn ist das Stolze-OK mit sehr viel Herzblut dabei, das familiäre Openair zu organisieren. «Wir bekommen keinen Lohn, wir arbeiten ehrenamtlich. Aber wenn wir von den Leuten ein positives Feedback bekommen, dann wissen wir, dass es sich gelohnt hat», sind sich beide Präsidenten einig.
Stolze Openair. 16. und 17. Juni. Line-up: www.stolze-openair.ch.