Aufsteigender Rauch, zahlreiche Einsatzfahrzeuge und rund 135 Angehörige von Feuerwehr, Polizei und Sanität – so präsentierte sich letzte Woche die Baustelle der 3. Röhre des Gubrist-Tunnels. Der Grund: Das Bundesamt für Strassen führte eine Notfallübung auf derBaustelle durch.
Auf der komplexen Tunnelbaustelle am Gubrist sind rund 120 Bauarbeiter mit teilweise schwerem Gerät im Einsatz. Der Sicherheit kommt ein entsprechend hoher Stellenwert zu. Das Bundesamt für Strassen Astra als Bauherrschaft hat daher zusammen mit der Bauleitung und dem Bauunternehmer sowie den Blaulichtorganisationen schon während der Planungsphase des Projektes ein umfangreiches Notfallkonzept für den Ereignisfall ausgearbeitet.
Um das Konzept auf seine Praxistauglichkeit zu prüfen, fand am 21. November unter dem Titel «Conservatio» (retten, erhalten, bewahren) eine Einsatzübung auf der Gubrist-Tunnelbaustelle statt. An der Übung, die von 16 bis 18 Uhr dauerte, waren rund 135 Personen von der Kantonspolizei Zürich, von den Feuerwehren Opfikon, Regensdorf, SRZ Schutz & Rettung Zürich und Dietikon, von der GVZ Gebäudeversicherung Kanton Zürich, vom Rettungsdienst von SRZ, von der Gemeindepolizei Regensdorf sowie vom Bauunternehmer und von der Bauleitung beteiligt.
Kollision als Ausgangslage
Das Szenario der Übung ging von einer Kollision zwischen einem Dumper-Lastwagen und einem Jeep mit Verletzten und nachfolgendem Brand im Tunnel aus. Und so drang denn auch kurz nach 16 Uhr eine (mit Rauchmaschinen erzeugte) Rauchwolke aus dem Tunnelportal. Die aufgebotenen Einsatzkräfte sicherten die Baustelle, bekämpften das (mit Brandflüssigkeit simulierte) Feuer im Tunnel und retteten die «Verletzten» aus dem Unfallbereich sowie die Eingeschlossenen aus dem Tunnel-Rettungscontainer. Dabei forderte das spezielle Übungsgelände mit dem bereits rund 1000 Meter langen, komplett verrauchten Tunnel die Beteiligten zusätzlich. Nach Abschluss der Übung tauschten sich die Übungsleitung sowie die Verantwortlichen von Polizei, Feuerwehr und Sanität in einer offenen und kritischen Runde über ihre Beobachtungen und Erfahrungen aus. Roland Hug, Astra-Projektleiter für den Bau der 3. Gubrist-Röhre und Leiter der Einsatzübung, zeigte sich zufrieden: «Es wurde sehr professionell, ruhig und konzentriert gearbeitet, auch im anspruchsvollen Mit- und Nebeneinander der verschiedenen Einsatzorganisationen. Die Übung verlief ohne Zwischenfälle und vor allem auch ohne Beeinträchtigung für den Verkehr, der in der 1. und 2. Gubrist-Röhre weiter fliessen konnte.»
Im Nachgang der Übung werden nun alle Erkenntnisse der verschiedenen Einsatzorganisationen zusammengetragen und detailliert ausgewertet. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden allfällige Verbesserungen und Ergänzungen am Notfallkonzept und der ganzen Notfallorganisation vorgenommen. (pd.)