Ab Montag wird die Seestrasse in Küsnacht zur Baustelle. Zudem wird sie nur noch einspurig befahrbar sein und via Zollikon umgeleitet. Für die langen Erneuerungsarbeiten, die bis Ende November dauern, gibt es gute Gründe.
Pendler, die mit dem Auto zur Arbeit in die Stadt Zürich fahren, müssen sich ab kommendem Montag auf einen längeren Weg einstellen: Ab 11. März ist die Seestrasse auf dem Gemeindegebiet Küsnacht in Richtung Zürich zwischen dem Lichtsignal bei der Oberwachtstrasse und der Ermitage gesperrt. Betroffen sein werden täglich rund 9000 Fahrzeuge. Grund für die Grossbaustelle sind Erneuerungsarbeiten am Fahrbahnbelag, an der Lichtsignalanlage und den Randsteinen. Die Tafeln, welche auf die Baustelle hinweisen, sind seit letztem Freitag aufgestellt. Auch die Bevölkerung von Küsnacht ist mit einem Flugblatt informiert worden.
Erst mal die Augen reiben
«Und trotzdem wird es Autofahrer geben, die sich am Montag die Augen reiben», sagt Thomas Maag, Mediensprecher der kantonalen Baudirektion. Tendenziell würden solche Meldungen nämlich vergessen, bis man direkt daran heranfahre. Und auch danach brauche es in der Regel nochmals etwa zwei Tage, bis sich die Autofahrer an die neue Verkehrssituation gewöhnt hätten.
Im Zuge der Erneuerungsarbeiten wird auch die Kanalisation erneuert. Sie liegt bis zu 4 Meter im Boden. «Dies ist der Grund, warum die Arbeiten am eigentlich nur 300 Meter langen Abschnitt neun Monate lang dauern», sagt Maag weiter. Die Strasse müsse an verschiedenen Orten aufgerissen werden. Deshalb sind bei den Erneuerungsarbeiten an der Kantonsstrasse auch die Werkabteilungen der Gemeinden am Zürichsee involviert. Zusätzlich in der Nacht zu arbeiten, komme allerdings nicht in Frage. «Schliesslich wohnen auch Menschen in diesem Gebiet und ihnen ist ständiger Baulärm nicht zuzumuten», sagt Maag. Allerdings behalte man sich bei einem Rückstand auf den Zeitplan vor, ausnahmsweise auch einmal an einem Wochenende zu arbeiten. Platz- und Effizienzgründe sind dafür verantwortlich, dass nur der Verkehr Richtung Rapperswil einspurig durch den Baustellenbereich geführt wird. Aber auch die Sicherheit der Arbeiter sei auf diese Weise besser gewährleistet, so der Mediensprecher weiter.
Der Abschnitt zwischen der Einmündung Oberwachtstrasse gleich gegenüber dem Hotel Sonne und der Ermitage (Haus Nummer 93) wird Richtung Zürich ganz gesperrt und via Zollikon über die Alte Landstrasse, die Rotfluhstrasse, die Bergstrasse und die Dufourstrasse in die Stadt umgeleitet. Gewählt wurde die Fahrtrichtung Zürich, weil so kein Kreuzkonflikt entsteht. «Die Fahrzeuge müssen auf der Seestrasse fürs Abzweigen keine Gegenfahrbahn kreuzen.»
Linksabbiegen verboten
Wie aber sollen 9000 Fahrzeuge pro Tag über die Alte Landstrasse umgeleitet werden? «Zur Optimierung des Verkehrsflusses werden auf der Umleitungsroute via Zollikon einzelne Linksabbieger aufgehoben», erklärt Maag. So beispielsweise bei der Kreuzung Alte Landstrasse/Zollikerstrasse/ Friedhofstrasse. Ebenfalls ein Linksabbiegeverbot gilt an der Kreuzung Rotfluhstrasse/Bergstrasse für Fahrzeuge, die vom Dufourplatz her kommen. «Auf diese Weise können wir die Grünphasen sowohl für den Umfahrungsverkehr als auch für diejenigen, die vom Zollikerberg kommen, verlängern», so Maag.
Die Buslinien 912, 916 sowie 919 werden ab der Alten Landstrasse via Weltistrasse und Lenzenwiesstrasse in die Zollikerstrasse umgeleitet und können auch während der Bauphase alle Haltestellen anfahren. An den beiden Kreiseln Oberwacht und Schiedhaldenstrasse werden während der Bauarbeiten temporär Ampeln für die Busbevorzugung aufgestellt.
Der Küsnachter Tiefbauvorsteher Walter Matti (parteilos) führt weiter aus, dass Pendler besonders morgens zwischen 6.30 und 8.30 Uhr mit bis zu einer Viertelstunde längeren Fahrwegen rechnen müssen. «Beobachten wir in der Umgebung von Nebenstrassen unerwünschten Schleichverkehr, schreiten wir mit flankierenden Massnahmen ein.»
Die Sanierung der ganzen Seestrasse sei allerdings nie fertig, erklärt Thomas Maag. «Kaum ist der letzte Teilabschnitt der insgesamt rund 24 Kilometer langen Strasse erneuert, fangen die Arbeiten wieder am ersten Abschnitt an.» Die Lebensdauer eines Belags auf einer so stark befahrenen Strasse betrage rund 20 Jahre. (Manuela Moser)