Der Kreis 12 wurde gebildet, weil der Kreis 11, zu welchem Schwamendingen bis 1971 gehörte, bevölkerungsmässig zu gross geworden war. In diesem Jahr finden nun verschiedene Feierlichkeiten statt, wenn auch wegen der Corona-Pandemie etwas später als geplant.
Nach der Eingemeindung in die Stadt Zürich im Jahr 1934 gehörte Schwamendingen zusammen mit Affoltern, Oerlikon und Seebach zum Stadtkreis 11. 1970 lebten im Kreis 11 aber bereits 58 135 Einwohnerinnen und Einwohner. Diese sprengten den Rahmen im Vergleich zu anderen Stadtkreisen. Deshalb wurde 1971 beschlossen, Schwamendingen zum zwölften Stadtkreis zu machen. Die neue Gemeindeordnung trat am 1. Januar 1971 in Kraft. Zum Vergleich, heute leben Stand 2018 in Schwamendingen ungefähr 32 500 Personen und im Kreis 11 circa 75 500 Personen.
Administrativ wurde Schwamendingen vom statistischen Amt am Reissbrett in die drei Verwaltungseinheiten – Quartiere – Schwamendingen Mitte, Saatlen und Hirzenbach eingeteilt. «Trotzdem ist Schwamendingen eine Einheit», betont Maya Burri, Präsidentin Quartierverein Schwamendingen. Sie weist darauf hin, dass auch das Quartier Auzelg und das Hunzikerareal zu Schwamendingen gehören, obwohl sie verschiedene Postleitzahlen haben. Nach wie vor ist der Kreis 11 aber sehr gross und wird in Zukunft weiter wachsen. Gemäss Burri wurde dies bei der Vorbereitung der neuen Gemeindeordnung lange diskutiert. «Es stellte sich die Frage, ob auch Affoltern ein eigener Kreis werden soll, um den Kreis 11 zu
verkleinern.»
Trotz Wachstum wird abgebaut
Als eigener Stadtkreis erhielt Schwamendingen ein Kreisbüro. Dieses wurde allerdings vor zwei Jahren geschlossen und nach Oerlikon ins Kreisbüro 11 verlegt. Aber nicht nur das Kreisbüro in Schwamendingen wurde geschlossen, sondern auch Stimmlokale und ZVV-Verkaufsstelle. Weiter plant das Sicherheitsdepartement der Stadt Zürich auf 2024 die Schliessung der Quartierwache beim Schwamendingerplatz. Dies obwohl in Schwamendingen eine immense Entwicklung stattfindet, vor allem in Zusammenhang mit der Einhausung. Das Quartier gehört in den nächsten Jahren zu den am meisten wachsenden Gebieten in der Stadt Zürich. An vorderster Stelle stehen Hirzenbach und Saatlen. «Trotz der Grösse von Schwamendingen sind meines Wissens keine weiteren Unterteilungen in Quartiere geplant», sagt Burri.
Eigene Zunft gegründet
Zudem erhielt Schwamendingen nach der Bildung des neuen Kreises 12 eine eigene Zunft. Im Kreis 11 gab es bereits die Zunft St. Niklaus. Es war vor allem der Gewerbeverein Schwamendingen, der diese Bestrebungen aktiv vorantrieb. Am 2. Juli 1973 fand die Gründungsversammlung der Zunft Schwamendingen statt. Schwamendingen ist zudem ein eigener Schulkreis. Die reformierte Kirchgemeinde hingegen bildet heute mit Saatlen, Schwamendingen und Oerlikon den
Kirchenkreis 12.
Die Frage, ob es Schwamendingen Vorteile bringt, ein eigener Stadtkreis zu sein, will Burri nicht beantworten. «Diese Frage werde ich Stadtpräsidentin Corine Mauch beim Podium am 12. Juni stellen.»
Die Feierlichkeiten zum 50-Jahr-Jubiläum Kreis 12 wurden durch die Pandemie beeinträchtigt. «Es ist nicht einfach, während der Corona-Pandemie ein Jubiläumsjahr zu gestalten. Die Planungsunsicherheit und die Sicherheitsbestimmungen bescherten viel Frust und Kosten», betont Burri. Die Quartiervereinspräsident erwähnt etwa das geplante Hörnli-Essen für die Bevölkerung, die Musikdarbietungen und den Festbetrieb für Gross und Klein, welche verschoben werden mussten.