Schulkreis Waidberg: Ständig auf der Suche nach Schulraum

Erstellt von Pia Meier |
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Der Schulraum ist auch im Schulkreis Waidberg knapp. Vor allem für die Kindergärten werden unkonventionelle Lösungen gesucht. Dies entlastet zumindest teilweise die Schulhäuser.

Der Schulraum ist auch im Schulkreis Waidberg knapp. Vor allem für die Kindergärten werden unkonventionelle Lösungen gesucht. Dies entlastet
zumindest teilweise die Schulhäuser.

Die Bevölkerung in den Kreisen 6 und 10 wächst. Zudem haben Familien tendenziell mehr Kinder. Deshalb nehmen die Kinderzahlen zu. Vor allem für Kindergärten und die schulische Betreuung werden Lösungen ausserhalb des Schulhauses gesucht. Zurzeit gehen gemäss Kreisschulbehörde Waidberg 1316 Kinder in den ersten und den zweiten Kindergarten. 2020 wird diese Zahl gemäss Prognosen auf ungefähr 1351 steigen. «Bereits in diesem Jahr haben wir sieben Kindergärten eröffnet», hält Pascal Furrer, Kreisschulbehörde Waidberg, fest.
Prognosen seien schwierig, unter anderem wegen Zu- und Wegzügen. Erst vier Jahre vor dem Eintritt in den Kindergarten könne die Schulraumplanung mit hoher Zuverlässigkeit sagen, für wie viele Kinder Platz benötigt wird. Bei Bedarf nach zusätzlichem Schulraum werde der Suchauftrag an Immobilien Zürich gegeben. Allgemein gebe es grosse Schwankungen. Zudem gebe es gesellschaftliche Veränderungen. So wohnen zum Beispiel mehr Kinder in Siedlungen im höheren Preissegment. «Wenn immer möglich versuchen wir, eine gewisse Reserve an Schulraum zu haben», betont Furrer.

Schwierige Standortsuche
Bei der langfristigen Planung von Schulraum ausserhalb des Schulhauses fragt Immobilien Zürich hauptsächlich Genossenschaften und die Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich an, bei kurzfristigem Bedarf auch Private. «Es ist vieles möglich», betont Furrer. Allerdings sind die Ansprüche an geeigneten Raum etwas gesunken. So ist exklusiv vom Kindergarten genutzter Aussenraum keine Voraussetzung mehr, da dieser nicht überall möglich ist. Ziel von Ausquartierungen von Kindergärten ist, mehr Platz im jeweiligen Schulhaus zu schaffen. «Kindergärten funktionieren auch eigenständig», hält Furrer fest.
Für Schlagzeilen im Schulkreis Waidberg sorgte die Situation beim Schulhaus Allenmoos in Unterstrass. Dort wurde ein Pavillon auf den Pausenplatz gestellt. In der Zwischenzeit habe sich die Schule aber daran gewöhnt, so Furrer.

Ebenfalls für Schlagzeilen sorgte die Situation auf der Lettenwiese in Wipkingen. Dort geht Grünraum verloren, weil das Schulhaus Nordstrasse und das Betreuungslokal an der Imfeldstrasse saniert werden müssen und deshalb ein Provisorium für fünf Jahre auf die Wiese gestellt wird. «Es ist im Kreis 10 und 6 schwierig, geeignete Orte zu finden», versichert Furrer. Man habe alle Möglichkeiten in Betracht gezogen. Aber man strebe nicht auf Kosten der Schülerinnen und Schüler kurzfristige Lösungen an.

Unkonventionelle Lösungen
Auch unkonventionelle Lösungen sind gemäss Furrer kein Tabu. So habe man im ehemaligen Babyhaus Wehrli an der Schaffhauserstrasse
einen Grosshort mit um die 100 Plätzen einquartiert. Dieses gehört zum Schulhaus Milchbuck, wo Betreuungsfläche fehlt. An der Stapferstrasse 45 wurde ein Kindergarten in ein Mehrfamilienhaus eingerichtet. Dieser gehört zum Schulhaus Scherr. An der Frankentalerstrasse 20A in Höngg werden nach den Herbstferien ebenfalls zwei Kindergärten und Betreuung einquartiert. Dieses Provisorium gehört zum Schulhaus Rütihof.

Im Sommer 2020 wird im Guggachpark beim Bucheggplatz ein Gebäude für zwei Kindergärten und Betreuung eröffnet. Dieses gehört zum Schulhaus Allenmoos. Auf dem Guggachareal sind bereits zahlreiche Eigentums- und Mietwohnungen entstanden. Zudem ist eine Siedlung der Stiftung «Einfach wohnen» geplant. Erst ungefähr 2024 ist auf dem Areal das neue Primarschulhaus Guggach bezugsbereit.
Im Jahr 2020 ist vorgesehen, das ehemalige leer stehende Gebäude der Credit Suisse an der Weinbergstrasse für die Betreuung zu nutzen. Der Platz wird als Entlastung fürs Schulhaus Weinberg-Turner benötigt. Im Jahr 2022werden zusätzliche Kindergärten mit der Genossenschaft Vrenelisgärtli realisiert. Bei der reformierten Kirche, welche Räumlichkeiten in Wipkingen nicht mehr für eigene Zwecke benötigt, wurde ebenfalls Bedarf angemeldet.

Auch auf der Rösliwiese ist provisorischer Schulraum vorgesehen. Schliesslich aber braucht es im Schulkreis Waidberg mehr definitiven Schulraum zum Beispiel an der Wasserwerkstrasse und auf dem Guggachareal.