Rekurse verhindern vorerst den Um- und Neubau des GZ Wipkingen

Erstellt von Pia Meier |
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Schon vor zwei Jahren wollte die Stadt das GZ Wipkingen an der Limmat modernisieren. Dazu gehört auch ein Ersatzneubau für das Gebäude mit dem «Blauen Saal». Doch seit längerem laufen Anwohner Sturm und sind am Rekurrieren. Nun sind die Bauarbeiten ab Herbst 2023 geplant.

Die bauliche Substanz des weitherum beliebten und auch vom Kreis 5 her gut besuchten GZ Wipkingen ist laut der Stadt Zürich in die Jahre gekommen. Deshalb soll das GZ inklusive Umgebungsanlagen gesamtheitlich instandgesetzt werden, dazu gehört auch ein Gebäudeabriss mit Ersatzneubau. «Da das GZ aufgrund seines Alters seit längerer Zeit saniert werden müsste, freuen wir uns natürlich auf den Umbau», sagt Co-Betriebsleiter Karl Guyer gegenüber dieser Zeitung. «Umso mehr, dass damit auch einige betriebliche Optimierungen möglich werden, die den GZ-Besuchenden zugutekommen.»

Umgeben von Wohnhäusern

Doch das sehen einige Anwohnerinnen und Anwohner anders. Sie haben gegen die Baupläne rekurriert, und aktuell ist der Baubeginn auf Eis gelegt. Der Baubeginn war ursprünglich im 2020 vorgesehen. Neu ist er im Herbst 2023 geplant, wie das Amt für Hochbauten auf Anfrage mitteilt. Grund dafür sind genannte Einwendungen. Tatsächlich sind die weitläufigen Anlagen des GZ im Westen und im Norden von mehrgeschossigen Wohnbauten umgeben. Hier ist der entstehende Lärm des GZ sicher nicht von der Hand zu weisen. Für Anwohnerstress sorgt seit einigen Jahren zudem die schöne Betontreppe zur Limmat hinunter, die sich von der Hardbrücke bis zum GZ erstreckt. In den wärmeren Monaten wird diese bis spätnachts rege genutzt. Das hat zwar nichts mit dem GZ zu tun, sorgt aber für zusätzliche Immissionen.

Entsprechend schwerer hat es das Bauprojekt der Stadt für das GZ. Es umfasst den Pavillon an der Amperestrasse 6. Aktuelle Anforderungen an den Betrieb und die Gebäudetechnik erfordern gemäss Hochbaudepartement dessen Ersatz. «Der kompakte Neubau wird sich in seinem Volumen sowie durch seine Fas­sadengestaltung und Materialisierung sorgfältig ins Ensemble und die Umgebung einordnen», ist die Stadt überzeugt. «Dabei wurde der baurechtliche Spielraum aus Rücksicht auf die Bauten in der Nachbarschaft bewusst nicht vollumfänglich ausgeschöpft.» Um die Anlage betrieblich zu optimieren, sind zudem Nutzungsrochaden vorgesehen. So soll das «Kafi Tintefisch» neu ins Zentrum der Anlage gerückt und an der Breitensteinstrasse 19a untergebracht werden. An der Ampèrestrasse 4 werden neu die Werk-/Atelierräume angeordnet. Die Ampèrestrasse 6, der Ersatzneubau des heutigen «Blauen Saals», wird den Veranstaltungsraum sowie Büros, Lager- und Gebäudetechnikflächen aufnehmen.

Neuer Märliwald und mehr Bäume

In der Umgebung sollen die Teilräume zwischen den Bauten an die Nutzungs­rochade innerhalb der Gebäude angepasst werden. Jedem Gebäude wird von der Nutzung her ein Aussenraum zugeordnet. Der Baumbestand wird laut der Stadt nachhaltig weiterentwickelt. Die Sand- und Wasserspielbereiche werden «zeitgemäss» aktualisiert und der zentrale Spielbereich «Märliwald» wird aufgrund der erreichten Lebensdauer ersetzt und ergänzt.

Und nicht zuletzt soll mit punktuellen Massnahmen im Wipkingerpark, also auf der Wiese an der Limmat, dem Bedürfnis nach mehr Schatten und Sitzgelegenheiten nachgekommen werden.