Neues Kispi: Nach 30 Jahren Planung auf der Zielgeraden

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Die Kinderspital Zürich – Eleonorenstiftung hat bei der Stadt Zürich das Baugesuch für den Spitalneubau in der Lengg eingereicht und die Profile ausgesteckt. Dies, nachdem das Baurekursgericht einen Rekurs von Nachbarn abgewiesen hatte. Ein Bezug des dringend notwendigen Neubaus Anfang 2023 wird damit realistisch.

Das Neubauprojekt für das aus allen Nähten platzende Kinderspital befinde sich nach 30 Jahren Planung endlich auf der Zielgeraden, freute sich Martin Vollenwyder, Präsident Eleonorenstiftung an der Prokjektpräsentation vor den Medien. Die Planungsphase für den Neubau des Kinderspitals wurde Ende 2016 abgeschlossen. Aufgrund eines Rekurses gegen den Gestaltungsplan, der im Januar 2017 von der Baudirektion des Kantons Zürich festgesetzt worden war, musste das Baugesuch zurückgestellt werden. Nach der Abweisung des Rekurses im Juli soll der Gestaltungsplan Ende September rechtskräftig werden, und die Baubewilligung kann Ende Oktober erwartet werden. Falls keine weiteren Rekurse entstehen, starten die Bauarbeiten im ersten Quartal 2018. Im Januar 2023 kann das neue Kispi dann voraussichtlich bezogen werden.

Bauzeit verlängert, Kostenrahmen bleibt

Das detaillierte Projekt der Arge Kispi (Herzog & de Meuron/Gruner AG) wurde auf der Basis des Wettbewerbsprojekts weiterentwickelt. Auf dem Areal Süd wird ein feingliedriges, dreigeschossiges Spitalgebäude entstehen, das um eine Vielzahl von lichtspendenden Innenhöfen organisiert ist und sich gut in die Landschaft rund um den Burghölzlihügel einfügt. Auf dem Areal Nord kommt das siebengeschossige Gebäude für Labor, Lehre und Forschung als kompakter Rundbau zu stehen.Der Kostenrahmen von rund 600 Millionen Franken kann auch mit der fortgeschrittenen detaillierten Planung eingehalten werden. Damit bleibt die Finanzierung über die Partnerbanken ZKB und UBS, ein Darlehen des Kantons sowie Sponsoren und Mäzene weitgehend gesichert.

Die Projektgrösse und die hohe Komplexität des Vorhabens führen allerdings dazu, dass die Bauzeit etwa ein Jahr länger dauern wird als ursprünglich angenommen. «Es werden insgesamt 12 Krananlagen auf dem Baugelände stehen», verdeutlichte Françoise de Fries, Leiterin Steuerung Bau Eleonorenstiftung, die Projektdimensionen.

Wegweisend in Sachen Medizin und Nachhaltigkeit

Der Neubau gilt als wegweisend für die hochspezialisierte Kindermedizin. Künftig werden die Patientinnen und Patienten in kombinierten ambulant-stationären fachlichen Zentren behandelt. Anders als heute bietet das neue Kinderspital die bestmögliche Umgebung dazu. Multiprofessionelle Teams sollen noch bessere Behandlungskontinuität sicherstellen. Dies hat nicht nur ökonomische Vorteile, sondern vermittelt den Patienten auch Sicherheit und Geborgenheit. Nicht zuletzt wird auch das Gebäude für Labor, Lehre und Forschung die bereits heute renommierte interdisziplinäre Forschung weiter stärken.

Der Qualitätsgrad des Bauvorhabens wird aufgrund spezifischer technischer, sozialer und architektonischer Kriterien fortlaufend auf Nachhaltigkeit geprüft und bewertet. Für den Neubau des Kinderspitals Zürich werden der höchste Erfüllungsgrad und die Auszeichnung Platin der Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft SGNI angestrebt. Eine Vorzertifizierung liegt bereits vor. (pd./mai.)