Motorrad: ABS und „Kurven-ABS“ setzen sich durch

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In der Schweiz werden aktuell 609 verschiedene Motorrad- und Rollermodelle angeboten. 549 davon sind strassenzugelassene Fahrzeuge, der Rest betrifft geländegängige Zweiräder für den Sporteinsatz, schreibt die Schweizerische Fachstelle für Motorrad und Roller. Alle 2017 neu homologierten, für den Strasseneinsatz zugelassenen Motorrad- und Rollermodelle ab 125 cm3 sind gemäss neuer Euro 4-Regelung mit elektronischen Antiblockier-Bremssystemen (ABS) ausgestattet, die im Ernstfall oder auf rutschigem Untergrund eine optimale Bremsleistung ermöglichen. Auch die kleineren Motorräder und Roller von 50 cm3 bis 125 cm3 sind mit Sicherheits-Bremssystemen ausgestattet. Den Herstellern steht es frei, die Fahrzeuge mit elektronischen ABS- oder mechanischen Kombibrems-Systemen zu bestücken.

Bereits vor der Einführung des ABS-Obligatoriums war die grosse Mehrheit der Motorräder und Roller mit sicherheitsfördernden ABS-Bremsen ausgestattet. 2016 waren es rund 74 Prozent, wobei die Quote bei den Motorrädern bei fast hundert Prozent lag.

„Kurven-ABS“ ist bereits im Handel
Die Branche geht bei den sicherheitsrelevanten Neuerungen bereits einen Schritt weiter: Neben elektronischen Assistenzsystemen – etwa Traktionskontrollen oder den Witterungs- und Strassenbedingungen angepassten Fahrmodi – bieten alle grossen Hersteller für ihre grossvolumigen Sport- und Touringmodelle sogenannte „Kurven-ABS“-Systeme an. Damit kann selbst in Schräglage eine optimale Verzögerung erreicht werden, ohne dass das Vorderrad zu blockieren und ein Sturz droht. Es ist zu erwarten, dass diese technisch komplexen Kurven-ABS-Systeme nicht nur in der Oberklasse, sondern in absehbarer Zeit auch in der Einsteiger- und in der Mittelklasse zur Standardausrüstung gehören werden. (pd.)