Meisen sollen Rosskastanien retten

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Natur statt Chemie: Die Stadt Zürich erprobt zur Bekämpfung der Rosskastanienminiermotten die Ansiedlung von Blau und Kohlmeisen – mit Erfolg.

«Wir haben eine Meise – oder auch zwei», schreibt Grün Stadt Zürich auf Facebook. Dabei ist die Mission durchaus ernst. Denn seit einigen Jahren führt der Appetit der Rosskastanienminiermotten zu einer schnellen Braunfärbung. Dies bedeutet ein langsames Welken der Blätter der Rosskastanie schon im Sommer. Das schwächt laut Fachleuten die Bäume. Sie verlieren auch ihre ästhetische Qualität, zumindest Monate früher als ohne Befall durch die Rosskastanienminiermotte. Immerhin: Bisher ist noch kein Absterben der Bäume aufgrund des Befalls durch die Rosskastanienminiermotte beobachtet worden. Für die Rettung der Rosskastanien sollen nun Blau- und Kohlmeisen sorgen. Seit 2018 hat die Firma Orniplan AG im Auftrag von Grün Stadt Zürich am Sihlquai und am Neumühlequai Nistkästen aufgehängt. Der Versuch zur natürlichen Bekämpfung der Rosskastanienminiermotten war erfolgreich. Es zeigte sich laut Grün Stadt Zürich, dass die Meisen als natürliche Gegenspieler zu einer Reduktion des auch Balkan-Miniermotte genannten Schädlings führen.

Stadt als geeigneter Lebensraum

Aufgrund des positiven Effekts auf die Schädlingsbekämpfung, der positiven Rückmeldungen aus dem Quartier und der guten Besetzung im Jahr 2018 blieben die 39 Nistkästen 2019 aufgehängt – und wurden nun gar nochmals ergänzt, etwa an der Stauffacherstrasse im Kreis 4, wo sich eine prächtige Allee mit Rosskastanien befindet. Die hohe Akzeptanz zeige, dass im städtischen Raum die Nistkästen gerne genutzt werden und die Meisen mit 16 erfolgreichen Bruten einen geeigneten Lebensraum und genügend Nahrung vorfinden, stellt Grün Stadt Zürich fest. (ls./ Foto: mai.)