Während der Passionszeit ist in der reformierten Kirche Oerlikon eine Serie von Bildern der kürzlich verstorbenen Künstlerin Maria Hafner zu sehen.
Der Kreuzweg ist ein Weg auch für heutige Menschen in der oft harten Auseinandersetzung mit Leben und Sterben. Die Zuger Künstlerin Maria Hafner, die im Dezember 2018 im Alter von 95 Jahren gestorben ist, interessierte das Verhalten von Frauen und Männern, die Jesus auf seinem Kreuzweg begegnet sind, so zum Beispiel Simon von Cyrene, der Jesus half, das Kreuz zu tragen, Veronika, die Jesus ihr Schweisstuch reichte, auf dem der Abdruck seines Antlitzes mit der Dornenkrone erhalten blieb, Maria und Johannes.
Maria Hafner, die Germanistik, Pädagogik und Logopädie studiert hatte und seit 1970 als freischaffende Künstlerin tätig war, setzte sich ganzheitlich mit biblischen und spirituellen Texten auseinander und verband sie mit persönlichen Erfahrungen. Verschiedene Bildreihen wie «Wer bist du – wer bin ich?» thematisieren das menschliche Unterwegssein. Ihre Botschaften verband sie mit poetischen Malereien, mit abstrahierten Motiven und expressiven Farben, mit denen sie Emotionen weckte. In der Bibel schöpfte sie Anregungen für ihre zeitgemässen Interpretationen. Aus ihrem Meditieren der biblischen Berichte zur Passion und aus eigener existenzieller Erfahrung um Leben und Tod schuf sie die Bildserie «14 Stationen der Kraft». Sie zeigen den Leidensweg Jesu vom Abendmahl über den Gang vor Pilatus, die Dornenkrönung, die Kreuzigung bis zum leeren Grab und zur Auferstehung. (kst./Foto: kst.)
Die Ausstellung dauert bis Ostern. Öffnungszeiten: Di bis Sa 11 bis 15.30 Uhr, So 10 Uhr. Ref. Kirche Oerlikon, Oerlikonerstasse 99.