Letzte Führung im Zivilschutz-Museum

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Im einzigen Zivilschutz-Museum der Schweiz, in Wipkingen, taucht der Besucher in eine andere Welt ein und erlebt hautnah ein Stück Schweizer Geschichte. Die letzte Führung 2018 ist am 3. November.

Der Eingang ist unscheinbar. Doch wer durch die Tür unterhalb des Landenberg-Parks schreitet, betritt im Untergrund eine andere Welt. Der 1941 fertiggestellte, auf drei Etagen in die Tiefe gebaute Zivilschutzbunker wurde ab 1934 wegen der Bedrohung durch den Zweiten Weltkrieg neben vielen weiteren Schutzräumen in der Stadt Zürich als Sanitätshilfsstelle Landenberg gebaut. Auf dreimal 500 Quadratmetern bot er Behandlungs-, Pflege- und Mannschaftsräume und war so eingerichtet, dass ein mehrwöchiger autarker Betrieb möglich gewesen wäre. In den 60er-Jahren, zur Zeit des Kalten Krieges, wurde das oberste Geschoss zu einem Kommandoposten umgebaut. Ab 1972 benutzte das Amt für Zivilschutz den Bunker als Lager, bis er am 27. August 2005 von Schutz & Rettung Zürich als einziges Schweizer Zivilschutz-Museum eröffnet wurde.

Im Zivilschutz-Museum finden von Frühling bis Herbst regelmässig öffentliche Führungen statt, die letzte in diesem Jahr am 3. November. Interessierte können aber auch jederzeit private Führungen buchen.

Schutz & Rettung einst und heute
Anhand von vielen Tafeln wird dem Besucher die Situation während des Zweiten Weltkriegs vor Augen geführt und gezeigt, wie eine Behandlung der Patienten im Notfall ausgesehen hätte. Mit Original-Instrumenten und Apparaten aus der damaligen Zeit kommt auch der medizin-historisch Interessierte voll auf seine Rechnung. Weitere Schwerpunkte der ausführlichen Ausstellung sind der passive Luftschutz, die Entstehung der Ortswehren und das damals wichtige Thema Verdunkelung im Ernstfall. Zahlreiche Dokumente und historische Bilder berichten über die Mobilmachung, Luftangriffe und Pläne für eine Evakuierung der Stadt. Auch dem Thema Ernährung ist ein Teil der Ausstellung gewidmet. Mithilfe von eingedostem Granulat hätten die Menschen im Bunker viele Wochen überleben können. (kst./Foto: kst.)

Samstag, 3. November, um 14 und 16 Uhr im Zivilschutz-Museum, Habsburgstrasse 17 in Wipkingen.