Historischer Sieg für den FC Wiedikon

Erstellt von Urs Neuenschwander |
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Der Fussballclub Wiedikon gewinnt das Finalspiel im Regional­cup gegen Wiesendangen mit 1:0. Dank einem Tor in der 95. Spielminute qualifiziert sich der FCW für den Schweizer Cup – und macht dem Verein zum 100. Geburtstag ein ­historisches Geschenk.

Hätte jemand ein Drehbuch geschrieben, das die Geschichte dieses Cup­finals erzählt: Er wäre von den Studiobossen als Märchenerzähler ausgelacht worden. Denn wer kann sich schon vorstellen, dass ein Einwechselspieler in der allerletzten Spielminute das Siegestor zum erstmaligen Cupsieg in der hundertjährigen Vereins­geschichte erzielt. Genau das passierte an diesem Samstag, 25. Juni 2022 auf dem Platz 1 der Sportanlage Stighag in Kloten.

Rund tausend Zuschauer erlebten den historischen Moment im Jubiläumsjahr des FC Wiedikon. Wie Ettore Bruni tief in der Nachspielzeit eine präzise Frei­ststossflanke von Pablo Kessler aufs gegnerische Tor köpfte, wie der Ball am Innenpfosten landete – und dann über die Linie trudelte. 1:0 für Wiedikon! Cupsieger! Denn kurz danach ertönte der Abpfiff.

Und dann brachen alle Dämme: Die Wiediker Fans stürmten den Rasen und feierten mit ihren Cuphelden – auch später auf dem Heuried. Aber das ist eine andere Geschichte.

Erlösung in der Nachspielzeit

Bis zu diesem magischen Moment in der 95. Minute war es ein zäher Cup­final gewesen. Die beiden Mannschaften schenkten sich nichts, verbissen sich geradezu ineinander, ohne dabei die Grenzen der Fairness zu überschreiten. Die Wiediker zeigten eine solide Mannschaftsleistung. Sie hatten aber Mühe, gegen die robusten Wiesendanger ihr gewohntes Passspiel aufzuziehen. Und so wurden sie nur selten gefährlich.

Das änderte sich in der 63. Minute mit der Einwechslung von Pablo Kessler. Zuerst erzielte er ein Tor, das wegen Offside annulliert wurde (73. Minute). Und kurz danach landete sein Freistossball an der Latte. Damit nicht genug: In der 87. Minute rettet der Wiesendanger Torhüter mirakulös einen Kopfball von Noah Kadi ab. Und so stellten sich alle auf das Elfmeterschiessen ein – bis der erlösende und verdiente Siegestreffer fiel. Das Märchen wurde wahr.