Das rund 60 Jahre alte Gemeinschaftszentrum Wipkingen muss saniert
werden. Zeitgleich sollen auch die Erholungs- und Spielbereiche im Freien instand gesetzt werden. Weiter sind räumliche Optimierungen geplant. Während der Bauarbeiten findet der Betrieb in Provisorien statt.
Die Bauten des GZ Wipkingen befinden sich im kommunalen Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte. Gemäss Ausschreibung im «Tagblatt» von vergangener Woche hat der Stadtrat beschlossen, das Service- und Saalgebäude des GZ Wipkingen auf dem Grundstück an der Ampèrestrasse 2 nicht unter Schutz zu stellen und aus dem Inventar der kunst- und kulturhistorichen Schutzobjekte zu entlassen. Gleichzeitig sollen die Gebäude Saalbau und Schopf an der Ampèrestrasse 6 und Breitensteinstrasse 19s nicht unter Schutz gestellt werden.
Dies ermöglicht den Bau des geplanten Ersatzneubaus. Dieser Ersatzneubau für den «Blauen Saal» soll Flächen kompensieren, die dem eigentlichen GZ-Betrieb aufgrund von gebäudetechnischen Installationen und gesetzlichen Auflagen wegfallen. Zur Ausarbeitung eines Bauprojekts bewilligte der Stadtrat im 2016 einen Projektierungskredit von 900 000 Franken. Am 31. Oktober 2018 beantragte der Stadtrat dem Gemeinderat, den Kredit um 1 000 000 Franken auf 1 900 000 Franken zu erhöhen. Der Stadtrat begründet dies damit, dass der Projektierungsaufwand grösser ist, als ursprünglich geschätzt.
Immer mehr Menschen
Das GZ Wipkingen ist das Älteste der Zürcher Gemeinschaftszentren. Heute ist es ein beliebter Treffpunkt am Wipkingerpark. Besondere Attraktivität erhält es durch den Kinderbauernhof, die vielseitigen Spiel- und Begegnungsmöglichkeiten sowie das Kafi Tintenfisch.
An schönen Tagen überquillt der Freiraum ums GZ. Grund dafür ist die zunehmende Verdichtung des Wohnraums in den umliegenden Quartieren. Dies führt zu einem erhöhten Nutzungsdruck auf die Angebote inner- und ausserhalb des GZ. Zum Einzugsgebiet gehören insbesondere die Kreise 10, 6, 5 und 4.
Abnutzungserscheinungen
Die Grundkonstruktion der Gebäude und Anlagen ist generell in gutem Zustand. Nach fast 60 Betriebsjahren zeigen sich trotz regelmässigem Unterhalt Abnutzungserscheinungen oder Schäden. Dringend ist eine umfassende energetische und gebäudetechnische Erneuerung. Der heutige Heizenergiebedarf ist mit 210 Prozent des Grenzwertes für Umbauten sehr hoch. Dämmstärken und Dichtigkeit genügen den Energieanforderungen nicht mehr. Im Zuge der fälligen Instandsetzung der Hochbauten ist es gemäss Stadtrat sinnvoll, bauliche Massnahmen zur Behebung betrieblicher Mängel zu treffen.
Im Kafi Tintenfisch besteht Bedarf nach mehr Raum, einer grösseren Theke, neuen Küchengeräten und angepassten Lagerkapazitäten. Im Werkstattgebäude sind räumliche Optimierungen für eine flexible Nutzung der Werkräume geplant. Es ist vorgesehen, die Räume des Cafébetriebs mit denjenigen für das Werken/Gestalten zu tauschen. In der Umgebung des GZ drängen sich Anpassungen auf, so zum Beispiel die Beschattung des Atriums, die Instandsetzung der Spielgeräte, die Ergänzung der Erholungsinfrastruktur wie Sitzgelegenheiten und das Pflanzen von Baumgruppen in den Randbereichen. Die Bevölkerung hatte den Wunsch nach mehr schattenspendender Bepflanzung geäussert. Ein Schopf soll abgebrochen und der andere verschoben werden. Grund ist die räumliche Optimierung der Umgebungssituation.
Der Baubeginn ist voraussichtlich für Juni 2020 geplant, der Bezug für März/April 2022. Die bestehenden Gebäude des GZs sind mit Baustart nicht mehr zugänglich, wie das Amt für Hochbauten mitteilt. «Das soziokulturelle Angebot des GZ-Betriebs wird jedoch, in reduzierter Form, durchgängig am Stand in Provisorien zur Verfügung stehen.»