Die deutsche Germania Fluggesellschaft mbH und ihr Schwesterunternehmen für technische Dienstleistungen, die Germania Technik Brandenburg GmbH, sowie die Germania Flugdienste GmbH haben am Montag Insolvenz beantragt und den Betrieb nach dem letzten Flug von Fuerteventura nach Nürnberg in der Nacht auf Dienstag eingestellt.
«Die Schweizer Germania Flug AG und die Bulgarian Eagle sind von dem Schritt nicht betroffen», heisst es in einer Mitteilung der Fluggesellschaft. Am Sitz der Schwesterfirma in Glattbrugg arbeiten rund 120 Personen, die seit März 2015 zwei A319 und einen A321 betreiben. Der 2014 gegründete Schweizer Ableger ist zwar rechtlich unabhängig. Die Germania Beteiligungsgesellschaft als Dach der Gruppe besitzt aber 40 Prozent des Aktienkapitals ihres Schweizer Ablegers. Zudem arbeiteten die Firmen bei Technik, Einkauf, Vertrieb und Flotte zusammen.
Hilfe auch für Direktbucher
Der «kurzzeitige Liquiditätsbedarf» bei Germania sei insbesondere unvorhersehbaren Ereignissen wie massiven Kerosinpreissteigerungen im Sommer 2018, der Euro-Abwertung, Verzögerungen bei neuem Fluggerät sowie viel technischem Service an der Flotte geschuldet, begründet das Germania das Aus. «Leider ist es uns schlussendlich nicht gelungen, unsere Finanzierungsbemühungen erfolgreich zum Abschluss zu bringen», wird darin Karsten Balke, CEO der Germania Fluggesellschaft mbH zitiert. Man bedaure, dass keine andere Möglichkeit als die der Insolvenzantragstellung geblieben sei – insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wer seinen Germania-Flug im Rahmen einer Pauschalreise gebucht habe, könne sich zur Organisation einer Ersatzbeförderung direkt an den jeweiligen Reiseveranstalter wenden. Bei Passagieren, die ihr Ticket direkt bei Germania gekauft haben, springen andere in die Lücke: Gemäss dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft BDL bieten mehrere Gesellschaften Rückflüge zu Spezialpreisen an, namentlich Austrian Airlines, Condor, Eurowings, Lufthansa, Swiss und Tuifly.