Endlich: Die GCK Lions haben in der zweithöchsten helvetischen Eishockeyklasse wieder einmal die Playoff-Qualifikation geschafft. Der neue Cheftrainer Michael Liniger hat dies mit einem ausgeglichenen Team erreicht.
Vor über zwanzig Jahren wurde in der Kunsteisbahn Küsnacht (KEK) in Küsnacht helvetische Eishockeygeschichte geschrieben. Die damaligen Grasshoppers verloren überraschend den Playoff-Final gegen den SC Herisau und verpassten einmal mehr den Aufstieg in die Nationalliga A. Nur deshalb kam es kurz darauf zur Fusion von GC mit dem Zürcher SC zu den ZSC und GCK Lions.
Gerade Schweizer Eishockeygeschichte schreibt das Jahr 2020 in der KEK nicht. Aber nachdem die GCK Lions sechs Mal in Serie die Playoff-Qualifikation in der Swiss League verpasst haben, hat es diesmal gereicht. Und zwar schon vorzeitig. In der letzten Saison verpassten die GCK Lions die Playoffs ganz knapp in der letzten Runde, nur ein Punkt fehlte am Ende. Dies sollte Konsequenzen haben.
Liniger als neuer Cheftrainer
Als neuer Cheftrainer wurde Michael Liniger an der Stelle von Leo Schumacher engagiert. Liniger war zuvor Assistent von Schuhmacher und gilt als eines der grössten Trainertalente in der Schweiz. Sein Assistent ist der Schwede Peter Andersson, der als Spieler gar in der NHL verteidigte. Liniger, einst Lehrer, ist ganz in der Nähe der Langnauer Ilfishalle aufgewachsen. Deshalb war Eishockey für ihn vorgegeben.
Später wechselte der Center zum EHC Kloten, ehe seine Trainerkarriere in Küsnacht begann. In der letzten Saison stand er temporär gar als Assistent des während der Saison engagierten Kulttrainers Arno Del Curto an der Bande der ZSC Lions. Allerdings ging das Experiment nicht auf, der ZSC verpasste als Meister die Playoffs. Jetzt aber mit den GCK Lions hat er sich für die entscheidende Phase der Meisterschaft qualifiziert.
Auch wenn die GCK Lions als Partnerteam der ZSC Lions nicht aufsteigen können. Der Kader wurde vor der Saison geschickt zusammengestellt. Mit den beiden bewährten Ausländern Victor Backman und Ryan Hayes.
Routiniers und junge Spieler
Dazu hat Liniger einige Routiniers im Team. Von den Rapperswil-Jona Lakers etwa kam die Legende Antonio Rizzello. Mit Patrick Sidler, Marc Geiger, Xeno Büsser, Nelson Chiquet und Léonardo Furrer sind weitere Spieler mit Erfahrung dabei. Natürlich bilden junge Spieler weiterhin das Gerippe im Team.
Offensichtlich war während der Qualifikation, dass die Mannschaft ausgeglichener als in früheren Jahren war. Und dementsprechend auch konstanter, was letztlich den Erfolg zurückbrachte.
Was darf man von den GCK Lions nun im Playoff erwarten? Die Mannschaft kann als Aussenseiter ohne Druck antreten, das könnte ein Vorteil sein. Zudem dürfte das Team mit Selbstvertrauen spielen, das Saisonziel ist mit der Playoff- Qualifikation bereits erreicht worden. Eine Halbfinalqualifikation wäre dennoch eine Überraschung.
Zu hoffen ist, dass die bislang guten Leistungen nun auch vom Publikum besser honoriert werden. Ein Besuch in der Kunsteisbahn KEK im Playoff wird sich auf jeden Fall lohnen. Man kann jetzt schon die ZSC-Stars von morgen sehen.
Am nächsten Samstag steht für die GCK Lions noch das letzte Qualifikationsspiel in La Chaux-de-Fonds auf dem Programm, am kommenden Mittwoch startet man auswärts in die Playoffs.