Rund zweieinhalb Monate lang war der beliebte Felseneggweg von Adliswil hinauf zum Restaurant blockiert. Zwei Hangrutschungen waren der Grund. Eine Querung war im letzten Wegdrittel nur unter «Lebensgefahr» möglich und unerwünscht. Jetzt ist alles gesichert und aufgeräumt.
Während der intensiven Regentage vor einigen Wochen hatte es im oberen Drittel des Felsenegg-Wanderwegs mächtig gerumpelt. Rund zweineinhalb Monate lang war die beliebte Route von Adliswil zum Restaurant blockiert. Da sich die Felseneggbahn im gleichen Zeitraum in Renovation befand, fehlte die kürzeste und direkteste Verbindung zum Aussichtspunkt. Nun steht beides wieder zur Verfügung.
Die Fangemeinde freut es
«Ich bin happy, dass ich meine täglichen Fitnesswanderungen nun wieder aufnehmen kann», zeigt sich Harry M. dankbar. «Seit meiner Pensionierung marschiere ich die Strecke fast täglich rauf und runter, im Verlaufe der letzten Jahre also deutlich über tausend Male.» Der 71-Jährige erzählt weiter: «Ich hab in dieser Zeit viele Bekanntschaften mit Gleichgesinnten geknüpft. Beides hält mich mental und physisch fit.»
Natürlich hat der Thalwiler auch während der Sperrung nicht auf die Erklimmung verzichtet, allerdings bloss bis zur oberen Abschrankung. Während viereinhalb Wochen haben nun drei Arbeiter der Innerschweizer Firma Gasser Felstechnik AG das gegen 500 Quadratmeter grosse Hangfeld sauber geräumt und mit schwerem Gerät sechzig Felsanker sechs Meter tief verbohrt und mit Zementbeigabe zusätzlich verfestigt. Das war keine leichte Tätigkeit, konnten sich die Felssicherer doch nur am Seil auf dem Rutschfeld bewegen. Die untere Rutschung wurde schon Wochen vorher mittels Holzverbauung gesichert.
Mit Vlies und Gitter belegt
Laut Gasser-Bauführerin Valentina Piccirilli ist der obere Hang zusätzlich mit biologisch abbaubarem Vlies und Gitternetz gesichert. Dadurch können wohl kaum mehr Bäume wachsen, dafür aber Sträucher und Büsche, die mit ihren Wurzeln ebenfalls stabilisieren.
Gegen 80 Kubikmeter Rutschmaterial ist angefallen – Erde, Äste, Steine und ein riesiger Baumstrunk –, was die Querung gefährlich machte. Mittels Kleinbagger wurde der Abraum über die Runse unterhalb des Wegs entsorgt. Und was ist den Gasser-Angestellten während ihrer Arbeiten aufgefallen? «Unsere Obwaldner waren allesamt positivst von der schönen Aussicht auf Zürich überrascht. Negativ vermerkt haben sie, dass Wanderer trotz deutlicher Warnung über die Absperrungen geklettert sind und sich damit in unverantwortlicher Weise in Gefahr gebracht haben», sagt Piccirilli. Seit Kurzem ist der Weg wieder offen. Ob und wann die Treppenverbauungen – der Bagger hat sie in Mitleidenschaft gezogen – im letzten Drittel durch die zuständigen Stellen nachbearbeitet wird, ist noch offen. Ebenso der lehmverschmutzte Wegteil, welcher sich bei Regennässe gefährlich rutschig präsentiert. Die ganze Sanierung soll mit rund 150 000 Franken zu Buche schlagen.