Die ETH plant, den Campus Hönggerberg weiterzuentwickeln. Als Grundlage dient der Masterplan 2040. Dazu müssen die Sonderbauvorschriften angepasst werden. Diese werden ab dem 2. Juni für 60 Tage öffentlich aufgelegt. Am 5. beziehungsweise 6. Juni erfolgt eine Information in Höngg und Affoltern.
Um dem erwarteten Wachstum an Studierenden und Forschenden gerecht zu werden und den nötigen Raum für neue Forschungsgebiete sowie innovative Unterrichtsmethoden zu schaffen, arbeitet die ETH Zürich an der Weiterentwicklung ihrer Hauptstandorte Zentrum und Hönggerberg. «Mit Blick auf den künftigen Raumbedarf spielt der Campus Hönggerberg eine zentrale Rolle», hält die Hochschule fest. Der Masterplan 2040 zeigt auf, wie die ETH Zürich den Campus in den nächsten Jahrzehnten entwickeln möchte.
Stadtquartier-Charakter
In der Vision eines attraktiven Campus mit Stadtquartier-Charakter sind Gebäude für Lehre und Forschung mit öffentlich nutzbaren Gärten, Plätzen und einem belebten Boulevard mit Cafés und Shops verbunden, wie Stadtrat André Odermatt, Ulrich Weidmann, ETH-Vizepräsident für Personal und Ressourcen, und Katja Kalkstein, Projektleiterin ETH, den Medien ausführten. Entlang dem zentralen Boulevard sind vier Hochbauten vorgesehen. Zu diesen gehören die beiden Portalgebäude auf der Höngger (30–50 Meter) und auf der Affoltemer Seite (50–80 Meter). Der Quartierverein Affoltern wehrt sich gegen ein solch hohes Gebäude auf der Kuppe des Hönggerbergs («Zürich Nord» berichtete). Eine Visualisierung dieses Gebäudes von Affoltern her liegt nicht vor.
Weiter soll ein nachhaltiges Angebot an Transportmöglichkeiten geschaffen werden. Die ETH setzt auf den Doppelgelenkbus auf der Linie 80 nach Oerlikon und Altstetten und auf der Linie 69 zum Bucheggplatz sowie auf Taktverdichtungen. Wann diese Linien elektrifiziert werden, ist zurzeit offen («Zürich Nord» berichtete).
Die Frei- und Grünräume sind entscheidend für die Aufenthaltsqualität auf dem Campus. «In Zukunft erhalten sie noch mehr Bedeutung», betont die ETH. Die heutigen, teils geschützten Gartenanlagen (Albert-Steiner-Garten und Flora-Ruchat-Roncati-Garten) sollen erhalten bleiben und um einen neuen Garten ergänzt werden.
Erweitern in drei Etappen
Die zukünftige Entwicklung findet in drei Etappen statt: Bei der Bauetappe 1 wird vor allem die westliche Seite des Campus verdichtet. Diese Bauetappe ist gemäss ETH bereits weit fortgeschritten. In der Bauetappe 2 sollen die beiden Portalgebäude erstellt werden und ein Hochbau neben den bestehenden Wohnhäusern auf der Höngger Seite. In der Bauetappe 3 sollen die Gebäude auf der östlichen Seite der Wolfgang-Pauli-Strasse aufgestockt werden. Auf dieser Seite des Campus hat es auch geschützte Gebäude, die erhalten bleiben müssten. Wann die 3. Etappe ausgeführt wird, ist gemäss ETH
offen.
Der Masterplan 2040 beruht auf einem städtebaulichen Konzept des Planungsteams EM2N Architekten und Schmid Landschaftsarchitekten. Die ETH ist zurzeit kein Hochhausgebiet. Den rechtlich verbindlichen Rahmen für die Bauvorhaben auf dem Campus stellt der Kantonale Richtplan, die Bau- und Zonenordnung der Stadt Zürich sowie die städtischen Sonderbauvorschriften dar. Für die einzelnen Bauvorhaben wird die ETH Zürich jeweils Architekturwettbewerbe ausschreiben. Ab 2020 sollen erste Wettbewerbe/Baueingaben unter dem neuen Masterplan möglich sein. Um das Portalgebäude auf der Höngger Seite erstellen zu können, ist eine Zonenplanänderung notwendig.
Die Sonderbauvorschriften werden vom 2. Juni bis 31. Juli öffentlich aufgelegt. (pm.)
Informations- und Dialogveranstaltungen:
5. Juni, 18.30 Uhr Campus Hönggerberg, HCI, G3.
6. Juni, 18.30 Uhr Saal Kronenhof, Affoltern. www.ethz.ch/masterplan2040.