Das Internet wird zum Dreh- und Angelpunkt

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Zurzeit haben sämtliche Zürcher Gemeinschaftszentren geschlossen. Den Kontakt mit der Quartierbevölkerung aufrechtzuerhalten, wird zur Herausforderung. Dabei zeigen sich die Gemeinschaftszentren sehr einfallsreich.

Es ist wohl selbsterklärend, dass die Angebote der Zürcher Gemeinschaftszentren (GZ) in der Corona-Krise kaum stattfinden können. Denn Kontakteinschränkungen widersprechen ihrem Grundprinzip. Seit dem 16. März steht man bei allen 17 Gemeinschaftszentren vor geschlossenen Türen. Einfach abwarten komme jedoch nicht infrage, sagt Stefan Feldmann, Medienbeauftragter der Zürcher Gemeinschaftszentren. Die GZ-Teams denken sich im Homeoffice zahlreiche Möglichkeiten aus, Angebote für die Quartierbevölkerung zu schaffen. Das Internet wird nun auch für die Gemeinschaftszentren zum Dreh- und Angelpunkt.

Zu Hause werken und basteln

In den meisten Gemeinschaftszentren laufen nun viele Angebote über Text- und Videochat-Plattformen, wie Skype oder Whatsapp. Viele gestalterische Aktivitäten, die in den Werk- und Atelierräumlichkeiten der Gemeinschaftszentren stattgefunden haben, wurden in Online-Kurse umgewandelt.

Im GZ Wipkingen und im GZ Riesbach gehören die nach Hause verlagerten Ateliers zu den beliebtesten Angeboten. Die Zeitfenster, in denen diese jeweils stattfinden, haben sich trotz Wechsel auf Online-Plattformen nicht verändert. Das GZ Wipkingen veranstaltet über Whatsapp mehrere Bastelkurse für Kinder. In Whatsapp-Gruppen, Chaträumen, wo sich die Teilnehmenden versammeln, stellen die Kursleiter ihr Know-how zur Verfügung und geben Anweisungen, was zu tun ist. Beispielsweise im Kurs «Atelier dihei» wird den Kindern gezeigt, wie man mit Zutaten aus dem eigenen Haushalt Ton herstellen kann. In der Whatsapp-Gruppe können dann die Kinder ihre Kreationen mit den anderen teilen.

Im GZ Riesbach gibt es ähnliche Aktivitäten. In einer Online-Bastelwoche haben Seraina Hiltenbrand, Leiterin der Holzwerkstatt, und Simone Glauser, Leiterin des Keramikateliers, Sets zusammengestellt, mit denen man Murmelbahnen bauen kann. Während einer Woche standen die beiden Leiterinnen den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen online mit Rat und Tat zur Verfügung.

Begegnungen sind nun digital

Aktuell können jeden Freitag vor dem Gebäude des Gemeinschaftszentrums Riesbach «Survival-Bastel-Kits» abgeholt werden. In diesen Kisten sind verschiedenste Materialien zu finden, mit denen man basteln kann. Dazu steht jeweils eine Anleitung bereit. «Wir stellen jede Woche rund 30 solcher Sets zur Verfügung. Noch am selben Tag sind alle wieder weg», sagt Simone Glauser.

Die Gemeinschaftszentren leben von der Begegnung zwischen den Menschen. Sprachcafés waren bis anhin besonders beim GZ Oerlikon sehr beliebt. Dort geht es darum, die Kenntnisse einer Fremdsprache zu vertiefen. Ein freiwilliger Muttersprachler leitet dabei das Gespräch und die Teilnehmenden sollen versuchen, lediglich in jener Sprache miteinander zu kommunizieren. Nun verlagern sich die Sprachcafés in die Welt von Skype, Zoom und weiteren Videochat-Plattformen. Der Ablauf bleibt gleich, die Begegnungen sind hingegen lediglich virtuell.

Bachwiesen: Nützliche Links

Ob auf der Website der Gemeinschaftszentren oder auf deren Kanälen in den sozialen Medien: Die Gemeinschaftszentren geben Tipps und Tricks für alle Lebensbereiche. Das GZ Bachwiesen sammelt auf seiner Website unter anderem nützliche Internet-Links von der Quartierbevölkerung. Sie reichen von der Website der Nachbarschaftshilfe Kreis 9 bis zu Links nahegelegener Take-aways.

Zudem bietet das Albisrieder Gemeinschaftszentrum Bachwiesen am Sonntag, 3. Mai, ein Wiki-Atelier an. In Zusammenarbeit mit Wikimedia Schweiz, Wikidienstag und Open Data Stadt Zürich wird den Kursteilnehmenden in Workshop-ähnlichen Arbeitsgruppen erklärt, wie Open-Data-Seiten wie Wikipedia funktionieren und wie man diese selbst nutzt oder gegebenenfalls sein Wissen auf solchen Seiten einbringt. (Dennis Baumann)

Weitere Angebote der Gemeinschaftszentren in einer Übersicht nach Standort unter www.gz-zh.ch.