Das Altersheim im Grünen wird vierzig

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Einige Altersschwächen hat es schon, das Alterszentrum Grünau, doch pensioniert wird es noch nicht so bald. Am nächsten Samstag feiert es seinen 40. Geburtstag.

Einige Altersschwächen hat es schon, das Alterszentrum Grünau, doch pensioniert wird es noch nicht so bald. Am nächsten Samstag feiert es seinen 40. Geburtstag.

David Herter

Das Alterszentrum Grünau sei ein «sehr aktives Haus», sagt Leiter David Kohlhoff. Eine Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner nehme engagiert an den internen Anlässen teil. Zuletzt gab es in der Cafeteria eine Ausstellung mit den Werken junger Künstler zu sehen und nach einem Abendessen feine Drinks an einem Cocktail-Abend. «Und kürzlich haben wir mit acht Bewohnerinnen eine Theatergruppe gegründet», sagt Kohlhoff. Er empfindet die Stimmung in dem 1978 eröffneten Alterszentrum an der Bändlistrasse positiv. «Hier wird gelebt.»
Am kommenden Samstag feiert das Alterszentrum Grünau sein 40-jähriges Bestehen. Als Gäste geladen sind die 83 Bewohnerinnen und Bewohnern, eingeladen ist aber auch die Bevölkerung aus der Überbauung Grünau und dem Quartier. Das Programm sieht Reden vor, zum Leben im Zentrum und zu seiner Vergangenheit. Unterhalten werden die Besucher unter anderem vom Bauchredner Kliby und seiner frechen Eselinnen-Puppe Caroline, von Musikern und zwei Clowns (siehe Fussnote).

73 Zimmer für 12,5 Millionen

Bei der Einweihung des Alterszentrums hatten die Zeitungen die «behagliche Atmosphäre» in dem «Alterssiedlung» genannten Gebäude mit 73 Zimmern gelobt. Die meisten der Bewohnerinnen und Bewohner seien «aus der nächsten und näheren Umgebung» ins Alterszentrum umgezogen. Dies sei nach wie vor so, sagt Kohlhoff, der das Alterszentrum Grünau seit einem Jahr leitet. «Viele Bewohner stammen aus dem Quartier, kennen sich schon lange und haben Angehörige in der Nähe.» Im Quartier zu Hause sind auch viele der 20 Freiwilligen, die regelmässig ins Alterszentrum kommen, um mit den Bewohnern zu nähen, zu kochen oder einen Spaziergang zu unternehmen.

Gebaut wurde das Alterszentrum Grünau für 12,46 Millionen Franken. Es war quasi der Schlussstein der gleichnamigen Überbauung am Rand von Altstetten. In den 70er-Jahren war das, als die Stadt mit 800 zusätzlichen Wohnungen dem Bevölkerungsschwund entgegenwirken wollte. Viele der damals erstellten Wohnungen sind in den vergangenen Jahren total saniert worden. Auch das Alterszentrum ist sanierungsbedürftig («Zürich West» berichtete). Ein Entscheid, ob das Zentrum dereinst saniert oder abgerissen und neu gebaut wird, ist aber laut der Stadt Zürich noch nicht getroffen.

40 Jahre Alterszentrum Grünau, Samstag, 16. Juni, 11 bis 19 Uhr; mit Reden und Musik, mit Hüpfburg und Farbschleuder, mit WM-Stübli und Kunstausstellung – und mit der Premiere der «Grünau-Wurst».