Das Caliente-Festival kehrt für sein 25-Jahr-Jubiläum zurück ins Kasernenareal zu seinen Wurzeln. Roger Furrer, 63, der das Festival gegründet hat, blickt zurück auf die Entstehungsgeschichte, in der die Rockband Queen und das Montreux Jazz Festival eine Rolle spielen.
Seit 1995 existiert das Caliente-Festival in Zürich, das sich zu einem Grossanlass entwickelt hat und jährlich um die 300 000 Leute anlockt. Wegen Corona fand das Jubiläum jedoch nicht 2020 statt, sondern erst jetzt im Juli 2022. Auch der Ort ist aussergewöhnlich. Nachdem sich das Caliente viele Jahre lang über das gesamte Langstrassenquartier erstreckte, findet es nun wieder im Kasernenareal statt, wo es zu seinen Anfangszeiten platziert war. «Als wir im Herbst angefangen haben, den Anlass zu planen, waren die Corona-Massnahmen noch streng und die Zukunft unsicher», erzählt Festivalorganisator Roger Furrer. «Deshalb haben wir uns entschieden, das Festival an einem Ort zu organisieren, der überschaubar ist und wo wir gegebenenfalls Zertifikatskontrollen machen können.» Auch für die Bewohner des Quartiers sei es angenehmer, wenn der Abfall nicht über den gesamten Kreis 4 verteilt ist und sich die Lärmbelastung in Grenzen hält. Dafür findet das Festival nun an zwei Wochenenden statt und nicht wie früher nur an einem. Zudem muss man dieses Jahr Tickets kaufen.
Idee entstand in fremden Ländern
Seinen Ursprung hat das Festival in Ibiza, wo Furrer 1984 hinreiste. Dort verkehrte er mit der Rockband Queen, mit der er in den Nächten diskutierte und feierte. So kam er dann an das «Rock in Rio», wo er komplett vom Festivalfieber gepackt wurde. «Ich habe schon als Kind Bass gespielt und wusste bereits mit 15 Jahren, dass ich mal ein eigenes Festival organisieren möchte», erzählt Furrer.
In Ibiza gründete er dann sein eigenes Rockfestival, das sehr erfolgreich war und bei den Leuten gut ankam. Roger Furrer entschied sich, auch in der Schweiz so ein Festival zu organisieren. Damals wanderten sehr viele Spanier und Lateinamerikaner in die Schweiz ein und die Musik wurde beliebter. Furrer lernte Claude Nobs kennen, den Organisator des Montreux Jazz Festivals. Durch ihn entdeckte er Bands wie Roxy Music oder Cuba und lernte die Salsa-Musik kennen.
Somit entschied sich Furrer 1995, das Caliente zu organisieren, ein Latin-Festival. Nachdem es zuerst nur aus Konzerten bestand, für die man bezahlen musste, führte Furrer auch bald einen Gratisteil ein, den die Leute kostenlos besuchen und feiern durften. Auch das Verpflegungsangebot vergrösserte sich im Verlaufe der Jahre. Aufgrund des grossen Erfolges organisierte Furrer Caliente noch in diversen anderen Ländern. Eine Zusammenarbeit mit Edelweiss ermöglichte die vielen Reisen, die dafür nötig waren.
Ein Familienprojekt
Auch Furrers Familie ist voll an den Vorbereitungen beteiligt. «Wir kennen es nicht anders, es war immer schon so, dass wir alle halfen», erzählt Lebenspartnerin Yoandra Mendez. Der älteste Sohn Neil bestätigt das. «Ich fand es immer sehr spannend und unterhaltsam, so aufzuwachsen. Ich helfe gerne mit und könnte mir vorstellen, das Ganze mal zu übernehmen.» Auch die Liebe zum Reisen hat Furrer seinem Nachwuchs weitergegeben: Neil absolviert momentan die Ausbildung zum Flugbegleiter.
Im Vorbereitungsendspurt
Bevor das Festival am 1. und 2. Juli dann das erste Wochenende stattfindet, ist noch viel zu tun. Die Acts und Standbetreiber sind schon gebucht, jedoch müssen für einige Bands noch Hotels reserviert werden und auch die Organisation der Infrastruktur ist noch nicht ganz abgeschlossen. Roger Furrer und sein Team stecken voll im Vorbereitungsstress. «Die ganze Finanzierung und auch die Organisation mit dem Abfall, der Elektrizität und dem Umweltschutz ist sehr aufwendig.» Der Festivalbetreiber erzählt, dass sie ein sehr kleines Team habe, was mit den finanziellen Mitteln zusammenhängt. Doch trotz all diesen Widrigkeiten freut sich Furrer auf das Festival und kann es kaum erwarten. «Es ist meine Leidenschaft und ich würde dieses Leben für nichts in der Welt hergeben.»
Freitag, 1. Juli
20.30 Uhr: Grupo d’Europa
22.00 Uhr: Son III
23.00 Uhr: Grupo Dar Vida
00.30 Uhr: Bazurto All Stars
Samstag, 2. Juli
18.00 Uhr: Orquesta Informal
20.00 Uhr: Samba Suisse Rio Show
20.30 Uhr: Jeffy Willa
22.00 Uhr: Flor de Toloache
00.00 Uhr: Ceviche Mixto
Freitag, 8. Juli
18.00 Uhr: Zebrano
22.30 Uhr: Las Karambas
00.30 Uhr: Son del Nene
Samstag, 9. Juli
18.00 Uhr: Ecos de Siboney
19.30 Uhr: Ilù Àiya feat Valeria Eva
20.30 Uhr: Las Migas
22.30 Uhr: Che Sudaka
00.30 Uhr: La Pinta Banda