Andreasturm der SBB sucht Mieterinnen und Mieter

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Beim Bahnhof Oerlikon sind zwei Hochhäuser geplant: Andreas- und Franklinturm. Der bald fertige Andreasturm ist noch nicht voll vermietet. Hat dies Auswirkungen auf den Bau des Franklinturms?

Dass die SBB auf ihrem Areal beim Bahnhof Oerlikon zwei Bürotürme bauen, hat bei Fachleuten und Politikern Kopfschütteln hervorgerufen. Grund ist, dass in der Stadt Zürich 174 381 Quadratmeter Büro- und Praxisflächen (2017) leer standen. In Oerlikon betrug der Leerstand im vergangenen Jahr 9649 Quadratmeter. Auch wenn das Bedürfnis nach modernen Büroräumlichkeiten grösser ist als nach Büros in Altbauten, ist der Leerstand in Oerlikon im Vergleich zu anderen Quartieren relativ hoch.

Die SBB locken Interessierte mit dem Slogan «Büros mit eigenem Bahnhof», Ausstrahlung, Flexibilität und optimaler Erreichbarkeit an. Trotzdem sind nach wie vor nicht alle Flächen im Andreasturm vermietet, insbesondere in den oberen Stockwerken.

«Die Amstein + Walther AG haben das 1. bis 12. Obergeschoss mit ungefähr 11 000 Quadratmetern, die Medbase AG das 13. und die Hälfte des 14. Obergeschoss mit ungefähr 1500 Quadratmetern angemietet. Für die Hälfte des 14. und bis zum 21. Obergeschoss werden derzeit Interessentengespräche geführt», teilt Patrick Walser von der SBB auf Anfrage mit.

Im Erdgeschoss des Andreasturms sind publikumswirksame Nutzungen wie Gastronomie und Detailhandel geplant. «Über den aktuellen Vermietungsstand im Erdgeschoss können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft geben», hält Walser fest. Bezugsbereit ist der Andreasturm in diesem Jahr.

50 Prozent Vermietung
Dass beim Bahnhof Oerlikon zwei Hochhäuser mit Büroflächen und publikumswirksamer Nutzung erstellt werden sollen, ist bekannt. Es ist vor Ort mit Flächenangaben auch gross angeschrieben. Der Franklinturm soll auf der anderen Seite des Bahnhofs Oerlikon, bei der Kreuzung Franklin-/Hofwiesenstrasse erstellt werden. «Es sind ungefähr 15 000 Quadratmeter Büro geplant», so Walser. Alternative Nutzung wie Wohnungen oder Hotel seien bereits im Vorprojekt verworfen worden.

Gemäss Plan müsste mit dem Bau des Franklinturms im Jahr 2019 begonnen werden. Bezugsbereit soll dieser 2022 sein. Doch die SBB teilt mit: «Der Franklinturm wird entsprechend der aktuellen Entwicklungsstrategie ab einem Vermietungsstand von 50 Prozent realisiert.» Ziel sei es, beide Entwicklungsprojekte (Andreasturm und Franklinturm) am Markt zu platzieren und Leerstand zu minimieren.

Wechsel in der Ladenpassage
Lange Zeit galt die Ladenpassage beim Bahnhof Oerlikon als «Goldgrube». Doch bereits kurz nach der Eröffnung im vergangenen Herbst beklagten sich einige Mieter. Sie hatten mehr erwartet. Laufkundschaft und Zugpassagiere kritisierten das Angebot. Es sei zu einseitig, das heisst, das Angebot sei in einigen Läden sehr ähnlich.

«In diesem Sommer wird es zu drei Mieterwechseln kommen», erläutert Walser. «Es hat bereits eine Ausschreibung für die frei werdenden Flächen stattgefunden. Diese dauert noch bis Ende März 2018.» Zum jetzigen Zeitpunkt könne man deshalb keine Auskunft zu den künftigen Mieterinnen und Mieter geben.
Nicht in der Bahnhofpassage, sondern im alten Bahnhofgebäude ist seit einiger Zeit Sprüngli lokalisiert. Die Confiserie Sprüngli und die Brasserie Oerlikon sind noch zu wenig lang vor Ort, um Bilanz zu ziehen, wie sie festhalten. Beide haben aber bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt. (pm.)