30-Millionen-Neubau für die Flughafen-Feuerwehr

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Die Flughafen-Feuerwehr zieht voraussichtlich 2020 teilweise in einen Neubau um. Eine Sanierung der bestehenden Gebäude wäre teurer. Doch es gibt noch einen weiteren wichtigen Grund für den Umzug.

Wie alt die in drei Gebäuden untergebrachte Flughafen-Wache mit Feuerwehr und Rettungsdienst bereits ist, zeige sich besonders an kalten Winter- oder heissen Sommertagen, so ist dem Mitarbeitermagazin von Schutz und Rettung zu entnehmen. Dort steht: «Die Isolation ist ungenügend und die Fenster sind teilweise notdürftig mit Klebeband abgedichtet.»

Sanierung zwingend notwendig
Eine Sanierung der inzwischen 44 Jahre alten Wache ist auch aus behördlicher Sicht «zwingend» notwendig, weil sie teilweise nicht mehr den bautechnischen Bestimmungen entspricht. Mit dem Bau einer neuen Flughafen-Wache, in die der grösste Teil der Feuerwehr sowie der Rettungsdienst untergebracht werden sollen, ist nun eine Lösung gefunden worden. Die Gesamtkosten hierfür belaufen sich nach Angaben von Sonja Zöchling, Sprecherin der Flughafen AG, inklusive Land und Planung auf rund 30 Millionen Franken. Die Kosten für das Gebäude werden mit 20,335 Millionen Franken angegeben. Seit Montag läuft nun das Plangenehmigungsverfahren für die neue Wache. Die Unterlagen liegen bis zum 19. September öffentlich auf.


Eine Sanierung der bestehenden Gebäude erschien den Verantwortlichen sowohl aus Kosten- als auch aus Ausführungssicht nicht sinnvoll, sagt Zöchling und erklärt: «Einerseits müsste während der gesamten Sanierungsphase weiterhin ein ordentlicher 24-Stunden-Betrieb von Schutz und Rettung sichergestellt sein. Dafür wären einige Provisorien und der Bau in Etappen nötig gewesen. Anderseits wären die Kosten für eine Sanierung höher ausgefallen als für den Neubau. Mit dem Neubau entfallen zudem die komplexe Planung der Sanierungsarbeiten unter ständiger Einsatzbereitschaft der Feuerwehr sowie das Bauen unter Betrieb, wodurch betriebliche Risiken ausgeschlossen werden können.»

Pistenerweiterung steht im Raum
Doch für den Neubau und gegen eine Sanierung des bestehenden Feuerwehr-Hauptgebäudes hat noch ein anderer, wichtiger Grund gesprochen: Das bestehende Rollwegnetz soll im Bereich der Werkgebäude durch einen zusätzlichen Abrollweg und eine Servicestrasse ergänzt werden. Davon wird zwar schon seit Jahren gesprochen. Wird das Vorhaben aber dereinst realisiert, müsste das heute bestehende Feuerwehr-Hauptgebäude teilweise abgerissen werden.
Um Friktionen zu vermeiden, wurde der Neubau auf dem Werkhofareal nun so angeordnet, dass er eine Rollwegerweiterung nicht tangieren wird. Besser noch: Weil das Gebäude parallel zum künftigen Taxiway stehen werde, bestehe eine direktere Erschliessung zu den Pisten, wird in den Unterlagen zum Plangenehmigungsgesuch betont.

Inbetriebnahme im Jahr 2020
Der dreigeschossige Neubau soll südlich des heutigen Hauptgebäudes errichtet werden. Hierfür müssen zwei Gebäude, darunter jenes des Rettungsdienstes, abgebrochen werden. Der Bau weist eine Länge von 75 Metern auf und ist 32 Meter breit und in zwei Einheiten für Feuerwehr und Rettungsdienst aufgeteilt.
Aufgrund der knappen Platzverhältnisse sei ein Schnittkonzept gewählt worden, steht im technischen Bericht, der öffentlich aufliegt. Will heissen: Das Gebäude besteht aus einer überhohen Fahrzeughalle mit zwei Arbeitsgeschossen und einem darüber liegenden Wohngeschoss. In den Arbeitsgeschossen befinden sich sämtliche Werkstätten, Garderoben, Büros, Lagerflächen und weiteres. Im Wohngeschoss sind die Schlaf-, Ess- und Aufenthaltsräume sowie Rapport-, Ausbildungs- und Sportsäle untergebracht.
Der Baubeginn ist für Anfang Juli des kommenden Jahres vorgesehen. Ende Januar 2020 soll der Neubau Schutz und Rettung übergeben werden.

Erweiterung des Neubaus?
Obwohl in den Plangenehmigungs-unterlagen davon gesprochen wird, dass der Neubau «sämtliche am Flughafen vertretenen Abteilungen von Schutz und Rettung Zürich (Berufsfeuerwehr und Rettungsdienst) beherbergt», bleibt ein Teil des Feuerwehr-Equipments weiterhin im Altbau.
Nach Angaben von Andreas Lochmeier, Abteilungsleiter Berufsfeuerwehr Flughafen, können lediglich alle für den Ersteinsatz notwendigen Fahrzeuge und Geräte im Neubau untergebracht werden. Das übrige Equipment bleibe im Altbau, der vorderhand nicht abgerissen werde. Falls er dereinst einer Rollwegerweiterung weichen müsste, wäre ein Anbau am geplanten Neubau nötig. (dj.)