Sie gehen in Küsnacht auf Monsterjagd

Erstellt von Dennis Baumann |
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Das Handyspiel Pokémon Go erfreut sich weiterhin grosser Beliebtheit. Der Küsnachter Arnold Grob hat dazu eine kleine Gemeinschaft mit aufgebaut. Gemeinsam suchen sie nach seltenen Pokémon. 

Angefangen als simples Spiel für den Gameboy, ist es heute ein Milliardengeschäft. Das Pokémon-Franchise aus Japan prägte mit seinen Spielen und Serien eine ganze Generation. Gross war deswegen auch der Hype um den Handyspiel-Ableger Pokémon Go, der 2016 vom amerikanischen Entwicklerstudio Niantic kostenlos auf den Markt gebracht wurde. 

Das Spiel wurde bisher über eine Milliarde Mal heruntergeladen und zählt weltweit über 150 Millionen aktive Spielerinnen und Spieler. Zu ihnen gehört auch der Küsnachter Arnold Grob. Er hat vor sechs Jahren angefangen und kann nicht ans Aufhören denken. Etwa zwei Stunden pro Tag widmet er seinem Lieblingsspiel. «Über Updates kommen laufend neue Spielinhalte. Dadurch wird es nie langweilig», sagt Arnold Grob. 

Gründung einer Whatsapp-Gruppe

Um sich mit anderen Spielerinnen und Spielern aus der Region zu vernetzen, gründete er die Whatsapp-Gruppe «Küsnachter Catchers». Die kleine Gemeinschaft besteht aktuell aus 23 Mitgliedern und ist jederzeit offen für weitere Pokémon-Go-Enthusiasten. 

Angefangen mit dem Spiel hat der Küsnachter Pensionär wegen seiner drei Kinder. Die Begeisterung für das Mobile Game war so gross, dass sie ihren Vater auf der Jagd nach Pokémon unbedingt dabeihaben wollten. Das Spielprinzip ist relativ einfach. Als Spieler jagt man nach sogenannten Pokémonstern, kurz Pokémon, und versucht sie einzufangen, indem man seine eigene Pokémon gegen sie antreten lässt und durchsetzt. 

Anders als in den Originalspielen für die Nintendo-Konsolen treffen reale und virtuelle Welt aufeinander. Denn in Pokémon Go muss man sich physisch an einen Ort begeben, um Pokémon einfangen zu können. Auf dem Handybildschirm wird auf einer echten Weltkarte angezeigt, wo diese zu finden sind. Allein in Küsnacht gibt es über ein Dutzend Standorte, an denen man seine Pokémon gegeneinander kämpfen lassen kann. 

Grob ist Feuer und Flamme für diese Art von Spielprinzip. Denn er freut sich nicht nur über das Sammeln zahlreicher Pokémon, das Spiel zwingt einen, das Haus zu verlassen. «Man ist immer an der frischen Luft und es lässt sich gut in den Alltag einbauen», so Grob. Einige Pokémon seien auch einfach niedlich, fügt er weiter an: «Die Lapras-Spezies gefällt mir besonders gut.» 

Papa bleibt diskret 

Mit dem Beginn der Pubertät hörten Grobs Kinder allerdings nach und nach auf, sich auf die Suche nach Pokémon zu begeben. Dass der Vater dem Spiel weiterhin treu bleibt, ist den Kindern manchmal auch etwas peinlich. Arnold Grob sieht das allerdings entspannt und hängt seine Freude am Pokémon-Sammeln nicht an die grosse Glocke: «Ich bemühe mich, in der Öffentlichkeit diskret zu bleiben. Von Weitem sieht man mich oft am Smartphone, aber was am Bildschirm vor sich geht, ist in der Regel nur von Nahem erkennbar.» Die Begeisterung für Pokémon Go ist altersunabhängig. Das zeigt auch die von ihm mitgegründete Whats­app-Gruppe «Küsnachter Catchers». Dort sind nahezu alle Altersgruppen vertreten. Von jungen Erwachsenen bis zu über 30- und 40-Jährigen scheut sich dort niemand, seine Pokémon-Sammlung zu vervollständigen. 

Gemeinsam ist man stärker

Auf die Idee gekommen, eine lokale Pokémon-Go-Gemeinschaft aufzubauen, ist Grob über einen Kollegen, den er beim Spielen in Küsnacht kennen gelernt hat. Beiden ist aufgefallen, dass es auch in Küsnacht einige Leute gibt, die das Mobile Game weiterhin pflegen. Erkennbar ist dies über den Spielbildschirm am Handy, der an den markierten Standorten anzeigt, wer dort zurzeit am Gamen ist. Wenig später war die Whatsapp-Gruppe geboren. 

In erster Linie geht es um den Austausch. In der Gruppe werden Errungenschaften geteilt und Tauschdeals ausgehandelt. Der eine hat das Pokémon, das dem anderen fehlt. Gewisse Pokémon lassen sich lediglich im Ausland finden. Die Whatsapp-Gruppe verschafft dabei Abhilfe. An gewissen Standorten ist sogar Teamarbeit gefragt. «Grössere und mächtigere Pokémon lassen sich nur einfangen, wenn man mit mehreren Mitspielern gegen sie antritt», erklärt Grob. 

Aufgrund der Coronapandemie ist die Gemeinschaft weniger aktiv geworden. Grob erhofft sich dieses Jahr, dass wieder etwas mehr Leben in die Gruppe eingehaucht wird und gemeinsame Aktivitäten wieder aufgenommen werden können. Wer interessiert ist, kann sich bei ihm direkt per Mail melden. Spielerinnen und Spieler, die noch nie etwas von Pokémon Go gehört haben, sind ebenfalls willkommen.

Kontakt Arnold Grob: arnoldo@ggaweb.ch