Erlenbach wollte zum Seerettungsdienst Horgen wechseln. Doch der Beitritt wurde von einer der Verbundsgemeinden abgelehnt.
Pascal Turin
Die Seeretter-Saga an der Goldküste ist um ein Kapitel reicher: Wie Erlenbach mitteilt, hat eine der Verbundsgemeinden den Beitritt der Gemeinde zu den Horgner Seerettern abgelehnt. Im Seerettungsdienst (SRD) der Gemeinden Horgen, Oberrieden, Thalwil und Herrliberg können Entscheidungen nur einstimmig gefällt werden. Darum kann Erlenbach jetzt nicht Mitglied des Verbunds werden. Konkret war es die Gemeinde Thalwil, die den Beitritt Erlenbachs ablehnte, so die Erlenbacher Gemeindeschreiberin Adrienne Suvada auf Anfrage.
Gemäss der «Zürichsee-Zeitung» hatte Thalwil unter anderem Bedenken wegen der Sicherheit auf dem See. «Das Geschäft wurde uns sehr kurzfristig übertragen, und wir konnten vieles vorab nicht mehr vollständig abklären», so der Thalwiler Gemeindepräsident Hansruedi Kölliker (FDP) gegenüber der Tageszeitung.
Doch von Anfang an: Erlenbach hatte den Kooperationsvertrag mit den Küsnachter Seerettern auf den 30. September 2024 gekündigt. Die Gemeinde wollte den Vertrag neu verhandeln, doch zu einer Einigung mit Küsnacht kam es nicht. Von Erlenbach ins Feld geführt worden waren etwa die Kosten.
Erlenbach wollte deshalb dem SRD-Verbund Horgen beitreten Dies wurde Ende September verkündet. Die Horgner stellten die Seerettung auf dem Gebiet Erlenbachs von Oktober bis Ende Dezember 2024 sicher. Der offizielle Beitritt zum Verbund war für den 1. Januar 2025 geplant.
Küsnacht ist bereit für Gespräche
Weil aus dem Beitritt doch nichts wurde, musste Erlenbach also bei Küsnacht anklopfen. Die Gemeinde Küsnacht zeigt sich bereit, den Seerettungsdienst auf dem Gebiet Erlenbachs wieder zu übernehmen. «Die Offerte, welche Küsnacht der Gemeinde Erlenbach unterbreitet hat, gilt unverändert», sagt Gemeinderat Claudio Durisch (parteilos) dem «Küsnachter».
Obwohl noch keine definitive Lösung vorliegt, sind die Küsnachter Seeretter seit Anfang Jahr wieder für den Seerettungsdienst auf Erlenbacher Gebiet zuständig.
Freuen darüber dürfte sich Jens Menzi, der mittels Petition den Verbleib Erlenbachs beim Seerettungsdienst Küsnacht-Erlenbach gefordert hatte.