Die Küsnachter Bevölkerung hat den Gemeinderat beauftragt, eine Vorlage für eine Dreifachturnhalle sowie ein Gesamtkonzept für einen Sportcluster in Itschnach zu erarbeiten. Zur optimalen Auslastung prüft der Gemeinderat auch den Standort Heslibach.
Die Gemeindeversammlung stimmte am 5. Dezember 2022 der Einzelinitiative «Eine Dreifachturnhalle für Küsnacht» zu. Mit dieser wurde der Gemeinderat beauftragt, den Stimmberechtigten eine Kreditvorlage zum Bau einer Dreifachturnhalle und ein Gesamtkonzept für einen Sportcluster in Itschnach vorzulegen.
Masterplan Fallacher liegt vor
Gestützt auf den Entscheid der Stimmberechtigten wurde unter Mitwirkung der Bevölkerung und der Vereine ein Masterplan erarbeitet, welcher nun vorliegt. Der Masterplan unterteilt das Gebiet Fallacher in die Bereiche Süd, Nord und KEK. Der Bereich Süd stellt den Perimeter für die Durchführung eines Architekturwettbewerbs dar.
Er beinhaltet heute die Tennisanlage, öffentliche Parkplätze sowie eine Freifläche. Künftig ist er für die Dreifachturnhalle, bisherige und zusätzliche Tennisplätze, Parkplätze sowie allfällige weitere Infrastrukturgebäude für die Vereine vorgesehen. Beim Bereich Nord mit den Fussballanlagen, den öffentlichen Parkplätzen und der Bushaltestelle handelt es sich um einen «Möglichkeitenperimeter» für zukünftige zusätzliche Vorhaben.
Der Perimeter KEK mit den Anlagen der Kunsteisbahn soll nach der erst gerade durchgeführten Sanierung der Infrastrukturen weitestgehend unberührt bleiben. Die allfällige Erstellung einer E-Bus-Garage würde nicht im Bereich Süd zu liegen kommen und wird damit bewusst von der Dreifachturnhalle entkoppelt.
Für die Projektierung (Wettbewerb und Vorprojekt) wird mit Kosten von rund 0,9 Mio. Franken gerechnet. Die Baukosten werden auf rund 17,6 Mio. Franken (+/– 30 %) geschätzt. Der Masterplan wird der Bevölkerung am politischen Themenabend vom 4. November 2024 vorgestellt.
Alternativstandort Heslibach
Im Rahmen der Masterplanung zeigte sich, dass aufgrund der Bedürfnisse der Vereine von einer hohen Auslastung der Halle an den Abenden und den Wochenenden auszugehen ist. Tagsüber besteht hingegen am Standort Itschnach kein erhöhter Bedarf, auch nicht von der Schule Itschnach. Hingegen benötigen die Schule und die Kantonsschule Küsnacht mehr Turnhallenkapazitäten am Standort Heslibach.
Aus Sicht des Gemeinderates erscheint eine hohe Auslastung der neuen Dreifachturnhalle auch tagsüber als unabdingbar – dies insbesondere aus Nachhaltigkeitsgründen und aufgrund der hohen Erstellungs- und Betriebskosten. Daher hat er sich vertieft mit dem Standort Heslibach auseinandergesetzt.
Eine grobe Machbarkeitsuntersuchung zeigt, dass eine Unterbringung des Flächenbedarfs der Vereine grundsätzlich möglich wäre. Für eine weitergehende Prüfung des Standortes Heslibach benötigt es jedoch zusätzliche Abklärungen. Insbesondere müssen der Umgang mit den bestehenden Gebäuden (Turnhallen und Schwimmbad) und deren Sanierungsbedarf, die bauliche Machbarkeit, die Auswirkungen auf das Quartier und die Haltung der Initianten und Vereine bzw. der Bevölkerung geklärt werden.
Bedarf ist anerkannt
«Der Gemeinderat anerkennt das Bedürfnis der Vereine nach einer Dreifachturnhalle ausdrücklich und hat deswegen vom Masterplan Fallacher zustimmend Kenntnis genommen», so Adrian von Burg, Gemeinderat und Vorsteher Liegenschaften. «Es ist ihm aber wichtig, der Bevölkerung die bestmögliche Variante für deren Standort vorzulegen.»
Der Bau einer Dreifachturnhalle hat erhebliche langfristige Auswirkungen auf die Gemeinde, insbesondere bezüglich Nutzungsmöglichkeiten, Vereinsaktivitäten, Finanzierung, Verkehr und Nachhaltigkeit. Ob nebst dem durch die Einzelinitiative vorgegebenen Standort Fallacher auch der Standort Heslibach in Frage kommt, können nur vertiefte Untersuchungen zeigen. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat entschieden, die Abstimmung über die Kreditvorlage Dreifachturnhalle auf spätestens Dezember 2025 zu verschieben.