Der Küsnachter Chor funtastic ist mit seinen Proben für das Januar-Konzert im Endspurt und zählt so viele Mitglieder wie noch nie zuvor. Im Chor herrscht darüber grosse Freude, doch birgt die neue Konstellation auch Herausforderungen.
Mehrstimmiger Gesang mit Live-Band, Tanzchoreografien und Theatereinlagen – der funtastic-Chor aus Küsnacht nimmt sich jedes Mal aufs Neue viel vor. Das gilt auch für sein Konzert «Eso als wärs wie noi» am Wochenende vom 21. und 22. Januar 2023 im katholischen Pfarreizentrum, das Comedy mit modernen Charthits und alten Evergreens verbindet.
Funtastic ist einer von fünf Chören der katholischen Kirchgemeinde Küsnacht-Erlenbach und wird von der Jugendarbeit mitkoordiniert. Die Anzahl Mitglieder ist trotz vieler Abgänge seit Anfang Jahr von rund 12 auf 27 gestiegen. «Das ist für uns ein Rekord. Nach diesem Generationenumbruch besteht über die Hälfte aller Mitglieder aus Neuzugängen», sagt Jugendarbeiter Dominik Dozza, der in der Live-Band des Chors mitspielt. Der Zuwachs ist ein Grund zur Freude, stellt das Ensemble aber auch vor neue Hürden.
Billie Eilish trifft auf Elton John
Der Stein kam vor 20 Jahren ins Rollen. Als Projektchor von ehemaligen Pfarreilager-Teilnehmenden gegründet, hat sich funtastic über die Jahre hinweg in der Küsnachter Kulturszene etabliert. Mit einem Musikrepertoire spezialisiert auf Pop und Rock und einem jungen Ensemble will sich die Gruppe von der Masse abheben. «Unsere Sängerinnen und Sänger sind zwischen 16 und 34 Jahre alt. Diese Altersklasse findet man selten in einem Chor», sagt Dirigent und Chorleiter Joachim Schwander.
Wegen der Corona-Pandemie starteten die Proben für das Konzert erst im Mai statt wie gewöhnlich im Januar. Seither traf sich das Chor-Ensemble wöchentlich und hat das Programm, von der Zusammenstellung der Lieder bis hin zu den Tanzchoreografien, selbst auf die Beine gestellt. Ob Klassiker von Elton John, Chartschlager von Billie Eilish oder Mundarthits von Dabu Fantastic: Partystimmung steht im Vordergrund.
27 Rollen verteilt
Aufgrund des raschen Mitgliederzuwachses gehört die Bühne ganz den Chorsängerinnen und -sängern. Die Live-Band spielt zum ersten Mal neben der Bühne. Weiter hat die Anzahl an Neuzugängen eine klarere Rollenverteilung zur Folge. Wo früher jedes Mitglied im Gesang, Tanz und Theater voll involviert war, konnten sich die Sängerinnen und Sänger dieses Jahr erstmals etwas spezialisieren.
«Die einen singen oder tanzen mehr und andere haben dafür mehr Dialog im Theater-Teil. Wir haben geschaut, dass jeder zum Zug kommt, ohne dass es sich repetitiv anfühlt», sagt Vanessa Joy Wunderli. Sie ist Musik- und Theaterpädagogin und hat das Theaterstück für das Konzert geschrieben. Geprobt wird, bis auf die wöchentlichen Treffen, individuell. «Wir haben Instrumental-Playbacks unserer Live-Band erstellt, damit die Sängerinnen und Sänger für sich jederzeit ihre Stimme trainieren können», erklärt Dirigent Joachim Schwander. Für die neuen Chormitglieder nimmt er sich Zeit: «Gewisse Punkte mussten wir auch in Zweier- oder Dreiergruppen individuell erarbeiten.»
Dank Musik zum Putzen motiviert
Verbunden werden die Lieder über die Comedy-Theater-Einlagen. Vanessa Joy Wunderli übernimmt die Rolle der Protagonistin Martha, einer Barkeeperin, die in ihrem Lokal ein Chaos vorfindet und eine Putzequipe, gespielt vom Chor, zur Hilfe beizieht. Mithilfe der Musik überwindet sich die Gruppe, mit den Aufräumarbeiten anzufangen, wobei sich im Laufe der Geschichte die Frage stellt, wie viel beim Partymachen tatsächlich sauber wird.
Das Programm steht und die Rollen sind verteilt. Nun gilt es, alles auswendig zu lernen, die grösste Knacknuss in der Vorbereitung. «Wir sind gut dran. Drei Viertel der Songs sowie die Choreos stehen. Jetzt geht es darum, dass jede und jeder seinen Song- und Theatertext auswendig auf der Bühne performen kann», so Wunderli und Schwander.
Info: «Eso als wärs wie noi», Konzert von funtastic, Samstag, 21. Januar um 20 Uhr und Sonntag, 22. Januar um 17 Uhr, katholisches Pfarreizentrum, Kirchstrasse 2, Küsnacht, Eintritt frei, Kollekte
Musik- und Theaterpädagogin Vanessa Joy Wunderli (links) hat das Theaterstück für das Konzert von funtastic geschrieben.Bilder DB