Der gewählte Beirat zur GNK AG sorgt in Küsnacht für Diskussionen. Nun nimmt Gemeindepräsident Markus Ernst Stellung.
Die Gesundheitsnetz Küsnacht AG (GNK AG) hat Anfang Jahr mit Beirat und Verwaltungsrat seine Arbeit aufgenommen. Das Konstrukt «Beirat» sorgte bei der knappen Urnenabstimmung vergangenen Sommer wohl dafür, dass die gemeinderätliche Vorlage zur Auslagerung des Gesundheitsnetzes in eine gemeinnützige AG angenommen wurde. Denn mittels Beirat mit zehn Personen aus der Bevölkerung sollte die Mitwirkung garantiert sein. Nur: Bei der Wahl des Beirats wurde niemand von den Kritikern der Vorlage berücksichtigt. Warum hat die Alters- und Gesundheitskommission unter Vorsteherin Susanna Schubiger (GLP) die Mitglieder in den Beirat selber gewählt, am Schluss auch ein Mitglied aus den eigenen Reihen? Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) verweist auf das Reglement und findet das Vorgehen richtig. Bei der Besetzung der drei noch offenen Plätze werde dann der Beirat selber das Wahlgremium sein.
Markus Ernst, hätte der Gemeinderat die Wahl des Beirats enger begleiten sollen?
Der Gemeinderat wählt den Verwaltungsrat, die Alters- und Gesundheitskommission hat die erste Wahl des Beirats zu verantworten: So war das geplant und kommuniziert. Es war ja ein bewusster Entscheid, dass der Beirat unabhängig vom Gemeinderat und auch vom Verwaltungsrat sein soll.
Wird sich der Gemeinderat bei der nächsten Wahl in den Beirat einschalten? Es sind ja noch drei von zehn Sitzen frei.
Gemäss Reglement entscheidet der Beirat eigenständig über die weitere Besetzung. Der Gemeinderat wird sich auch dabei nicht einmischen.
Das Konstrukt «Beirat» holte damals viele Kritiker der gemeinnützigen AG ins Boot. Sie fühlen sich nun aber nicht repräsentiert, fehlen doch Vertreter im Beirat, die der Auslagerung kritisch gegenüberstanden. Ist der Beirat zu einseitig aufgestellt?
Ob der Beirat einseitig aufgestellt ist, kann ich nicht beurteilen – er wurde ja gerade erst gewählt. Ich gehe aber davon aus, dass die Haltung der einzelnen Mitglieder zu den Vorlagen im vergangenen Juni nicht massgebend für die Wahl war. Für den Gemeinderat ist ohnehin nicht die nun beschlossene Rechtsform unseres Gesundheitsnetzes entscheidend, sondern unsere Vision einer ganzheitlichen Gesundheitsversorgung aus einer Hand. Ich würde es begrüssen, wenn nun der Beirat einfach seine Arbeit aufnehmen könnte und ihm nicht schon vor seinem Start Einseitigkeit vorgeworfen würde. Dann kann man das schon bald an seiner Leistung beurteilen.
Drei Plätze im Beirat sind noch frei. Lädt man das kritische Dreierticket, welches ausser einer Person nicht eingeladen wurde, nun doch noch zum Bewerbungsgespräch ein?
Ich empfehle allen weiteren Interessentinnen und Interessenten, den direkten Kontakt mit dem Beirat zu suchen. Das habe ich letzte Woche auch im Gespräch einem Initianten der Altersinitiative geraten. In jedem Fall werden aber einzelne Persönlichkeiten und keine Tickets gewählt.