Im Bahnhofsuntergrund von Küsnacht tut sich was

Erstellt von Martin Bachmann |
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Rekurse gegen das Dach hatten den Baustart am Bahnhof Küsnacht verzögert. Nun herrscht seit Mitte September Hochbetrieb. Ein Augenschein vor Ort zeigt, wie es vorangeht. Die lang herbeigewünschte Rampe und der Lift sollten bis Ende 2023 bereitstehen.

Die Tiefbauarbeiten im Bereich des Bahnhofs Küsnacht sind in vollem Gange. Die vom Souverän bewilligte behindertengerechte Erschliessung der Perronanlage ist in eine erste entscheidende Phase getreten. Ein Augenschein Anfang Dezember zeigt, wie anspruchsvoll sich Bauarbeiten im SBB-Bereich zeigen. Ständig ist ein Sicherheitsverantwortlicher seitens der Bundesbahnen vor Ort, instruiert und überwacht die Arbeiter.

Gemäss Nelis Eggen, verantwortlicher Bauführer der Firma Jak. Scheifele AG, schreiten die Bauarbeiten zeitgerecht voran. Eine Herausforderung bestehe darin, meint der Bauführer, dass es sich um eine «papierlose» Baustelle handle, das heisst, es gibt sowohl im Büro wie auf der Baustelle keine herkömmlichen 2D-Pläne. Die Planung und Ausführung werden mit 3D-Modellen abgewickelt, was für Bauherr, Planer und Bauunternehmen ein Pilotprojekt darstellt.

Die eigentlichen Abbruch- und Vorbereitungsarbeiten sowie die notwendigen Provisorien seien auf Seite Berg und Mittelperron weitgehend abgeschlossen, so der Bauführer. Die seeseitigen Arbeiten folgen im Frühling 2023.

Zwei-Schicht-Betrieb nötig

Bauarbeiten bei uneingeschränktem Bahnbetrieb sind äusserst anspruchsvoll. Die Baufirma arbeitet im Zwei-Schicht-Betrieb, da gewisse Arbeiten lediglich zur Nachtzeit ausgeführt werden können. Tagsüber sind meistens vier Leute im Einsatz und während der Nachtschicht, welche von 21 bis 5.30 Uhr dauert, zwischen acht und neun Arbeiter. Zwischen 22 und 5 Uhr ist das bergseitige Gleis gesperrt, sodass mit dem Gleisbagger gearbeitet werden kann.

Zurzeit wird eine provisorische Stahlkonstruktion erstellt, damit das Perrondach abgestützt und die bisherigen Stützen entfernt werden können. In einer späteren Phase wird das bestehende Dach auf eine neue Tragkonstruktion montiert. Glücklicherweise habe man keine Grundwasserprobleme und die teils schwierigen Arbeiten hätten ohne ein Unfallereignis abgewickelt werden können, so Eggen abschliessend.