Ein Dutzend Bierbrauer trafen sich vor einer Woche auf der Forch zum Bierfestival und gewährten exklusiven Einblick hinter die Kulissen. Ein Rückblick.
Ein ungewöhnlich grasiger Duft wehte auf der Forch durch die Luft. Verantwortlich für die herbe Note waren die vielen Brauanlagen der rund ein Dutzend Bierbrauer, die sich im Holzschopf zum jährlichen Braufestival trafen.
Dieses Jahr bereits zum zweiten Mal und mit doppelt so vielen Hobby- und Profibrauern wie im Vorjahr organisierte die Lokalbrauerei Forchbier ihr spezielles Festival. Die Teilnehmenden stammen alle aus der Forch, Küsnacht, Wald, dem Zürcher Oberland und Umgebung. Vom Vormittag bis in die frühen Abendstunden konnten die rund 300 Besucherinnen und Besucher den Brauern direkt über die Schultern schauen.
Dank schönem Wetter, offener Grillstelle, Livemusik und neun verschiedenen Biersorten zur Auswahl stand einem erfolgreichen Braufestival nichts mehr im Weg. «Der Anlass war ein voller Erfolg. Kein Tropfen Bier blieb mehr übrig», sagt Mitorganisatorin Céline Stemmer.
Brauen leicht gemacht
Die Brauanlagen waren so vielfältig wie die Biersorten selbst. Ob aufwendige Anlagen mit mehreren Kupferkesseln und Messgeräten, oder Konstruktionen mit Plastikeimer und Herdplatte für den Heimgebrauch – die Bierenthusiasten wissen, wie man tüftelt.
Auf Letzteres schwört etwa Richi Leder, der mit Haushaltsgeräten sein Bier braut: «Man braucht nicht zwingend riesige Kessel. Man kann auch kosteneffizient zu Hause sein Bier brauen.»
Anders sieht es bei der Anlage von Mario Kugler aus. Über ein integriertes Computerprogramm kann er den Brauprozess gezielter überprüfen und weiss, wann er welche Schritte einleiten muss. «Dies macht das Brauen einfacher, aber es ist nur ein Hilfsmittel. Der Prozess funktioniert überall gleich», sagt Kugler.
Mehr als nur Biertrinken
Die Idee zum Braufestival kam der Lokalbrauerei Forchbier – wenig überraschend – beim Brauen, erzählt Forchbier-Mitgründerin Céline Stemmer. Sie und ihr Partner brauen im Freien und bemerkten mit der Zeit, dass es in der Region viele weitere Bierbrauer gibt. Damit war der Anlass geboren, sich gemeinsam mit anderen Brauern zu treffen und zu fachsimpeln. «Brauer helfen einander. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz», sagt Stemmer. Diese Regel bewahrheitete sich und zum ersten Braufestival vor einem Jahr kamen sechs Bierbrauer zusammen. Das Ziel damals wie auch jetzt: «Wir wollen nicht nur das Biertrinken, sondern vor allem den Brauprozess zelebrieren», so Stemmer. Also dann, auf zur dritten Ausgabe im nächsten Jahr!