Ein interessantes Abstimmungswochenende liegt hinter uns – zu reden gaben bei der kantonalen Vorlage zum durchgehenden Seeuferweg sowie bei der nationalen Vorlage zur 13. AHV-Rente vor allem die Zürcher Seegemeinden. Dazu Reaktionen und Stimmen aus Küsnacht, Herrliberg und Erlenbach.
«Aufstand gegen die Goldküste» und «Niemand hat den Seeuferweg wuchtiger abgelehnt als die Goldküste»: So titelten verschiedene Zeitungen nach dem bewegten Abstimmungssonntag vom 3. März, bei dem vor allem die nationale Vorlage zur 13. AHV-Rente einerseits und andererseits jene zur kantonalen Uferinitiative die Seegemeinden in den Fokus rückten. So zeigten vertieftere Analysen im Nachgang des Urnengangs, dass bei der 13. AHV-Rente salopp gesagt die reichen von den weniger gut situierten Menschen überstimmt wurden. Anders gesagt: Die Zustimmung zur Initiative sinkt, je höher das Einkommen ausfällt. Und so war nirgends der Widerstand grösser als in den reichen Seegemeinden Erlenbach, Herrliberg und Küsnacht. Der Nein-Anteil betrug hier 65 Prozent oder mehr (Küsnacht: 66,3 Prozent; Erlenbach: 67,8 Prozent; Herrliberg: 65,6 Prozent; zum Vergleich Schweiz: 58,2 Prozent Ja-Stimmen). Gleiches galt für Zumikon oder am anderen Ufer in Rüschlikon. Weitere Beispiele, welche die Titel der CH-Media-Zeitungen auflisten, waren Wollerau und Feusisberg im Kanton Schwyz oder Hergiswil im Kanton Nidwalden.
Auch beim Uferweg Spitzenplatz
Gleichzeitig weibelten verschiedene Vertreter der Goldküste im Vorfeld der kantonalen Abstimmung gegen die Uferinitiative. An vorderster Front beispielsweise Domenik Ledergerber aus Herrliberg, Präsident und Kantonsrat SVP, der als Co-Präsident der Allianz gegen die Uferinitiative fungierte. Aber auch Nina Fehr Düsel, Nationalrätin SVP aus Küsnacht, und Pia Guggenbühl, FDP-Gemeinderätin aus Küsnacht, nahmen kürzlich an einem überparteilichen Podium in Küsnacht zum Seeuferweg teil, das vom Hauseigentümerverband (HEV) organisiert worden war. Für sie waren die Enteignungen und die horrenden Kosten das Hauptargument gegen die Vorlage – dieser Denkart folgten nun auch die Stimmbürgerinnen und -bürger im ganzen Kanton. Mobilisiert wurden aber vor allem die Stimmbürger im Bezirk Meilen, welcher die höchste Stimmbeteiligung vorweisen konnte. Herrliberg markierte dabei mit 71,2 Prozent Stimmbeteiligung die kantonale Höchstmarke.