Die Parteien im Bezirk Meilen haben sich für die Kantonsratswahlen vom 12. Februar positioniert. Die FDP will ihre drei Sitze verteidigen. Die GLP aspiriert auf einen Sitz mehr und die EVP will wieder in den Kantonsrat.
Der Wahlkampf für die Kantonsratswahlen ist voll in Gang. Dem Bezirk Meilen stehen zwölf Sitze im Kantonsrat zu. Die FDP ist zurzeit mit drei Sitzen die stärkste Partei, gefolgt von SVP, SP und GLP mit je zwei. Je einen Sitz haben Die Mitte und die Grünen sowie ein Parteiloser. Die EVP will nach 20 Jahren wieder einen Sitz im Kantonsrat und die GLP will einen dritten Sitz. Bei der FDP treten zwei Bisherige nicht mehr an. Der «Küsnachter» hat Kandidierende aus Küsnacht, Erlenbach und Herrliberg genauer unter die Lupe genommen.
Mitwirken und Mitentscheiden
Angefangen bei der FDP: Die Partei will ihre drei Sitze verteidigen. Neben der Bisherigen Corinne Hoss-Blatter kandidiert auf dem 2. Listenplatz neu Reto Agosti aus Küsnacht, Facharzt Neurologie, Gründer und Inhaber des Kopfwehzentrums Hirslanden. Auf dem 6. Listenplatz ist neu Pia Guggenbühl aus Küsnacht, Mitglied der Geschäftsleitung beim Wirtschaftsverband scienceindustries und Gemeinderätin in Küsnacht, zu finden. Auf dem 9. Platz ist zudem neu Jürg Honegger aus Erlenbach, eidg. dipl. Bauleiter, Inhaber Firma für Bau- und Projektmanagement und Beratungen sowie Liegenschaften- und Baukommission 2014 bis 2022.
«Im Kantonsrat kann ich mehr bewegen, als nur mit erhobener Hand an der Gemeindeversammlung oder an der Urne», begründet Agosti seine Kandidatur. «Ich interessiere mich für die Gesundheitspolitik, aber auch für Verkehrspolitik und Bildungsfragen», hält er fest. Sein Alter (65) ist für ihn kein Hindernis. «Ich bringe mehr Erfahrungen in den Kantonsrat, als sonst jemand vorweisen kann.» Gerade diese praktische Erfahrung gepaart mit gewissen Kommunikations-Skills würden gegen zu viele staatliche Regulatorien gebraucht.
Gemeinderätin Guggenbühl möchte künftig auch im Kantonsrat wirken. «Ich erlebe täglich, wie stark sich die kantonale Politik auf die Gemeinden auswirkt», sagt sie. Die Vorsteherin des Ressorts Gesellschaft engagiert sich für eine nachhaltige Sozialpolitik nach dem Prinzip «Hilfe zur Selbsthilfe» – mit dem Ziel der raschen Rückkehr zu einem selbstbestimmten Leben. Am Herzen liegen ihr auch gute Rahmenbedingungen für Wirtschaft und Bevölkerung. «Energie und Drive für Zürich» lautet das Motto der 44-Jährigen: «Wir brauchen eine sichere, breit aufgestellte und bezahlbare Energieversorgung sowie ganzheitliche Lösungen für alle Verkehrsteilnehmenden statt noch mehr Staustunden», sagt Pia Guggenbühl. «Ich will beitragen, die Weichen beim Kanton richtig zu stellen.»
Kämpferisch gibt sich die GLP. Philippe Guldin aus Küsnacht, Unternehmer für vegane Lebensmittel, Ersatzmitglied Bezirksrat Meilen, kandidiert neu auf Platz 3. Er will für die GLP einen Sitz mehr holen. «Die GLP ist eine starke politische Kraft im Bezirk Meilen. Wir konnten in den letzten Wahlen stetig zulegen», begründet er die Ambition. Den Grundstein für die Wahlen werde während der Legislatur gelegt. «Unsere Vertreterinnen und Vertreter in den Behörden haben sehr gute Arbeit geleistet und wir hoffen, dass dies von den Wählerinnen und Wählern honoriert wird.» Guldin setzt seinen Schwerpunkt bei den Themen Nachhaltigkeit und Wirtschaft beziehungsweise Innovation.
Bei der EVP kandidiert neu auf dem 2. Listenplatz André Tapernoux, Ortsparteipräsident Küsnacht. «Mein persönliches Rezept einen Sitz im Kantonsrat zu holen, ist eine glaubwürdige Politik auf lokaler Ebene, welche sowohl das finanzielle Gleichgewicht als auch die Bedürfnisse der Bevölkerung im Auge behält.» Zudem könnten Lösungen nur in Zusammenarbeit mit anderen Parteien gefunden werden. «Damit habe ich viel Erfahrung gesammelt.» Die EVP sei dafür bekannt, dass sie unaufgeregte und ehrliche Politik mache. «Das ist auch meine Ambition.» Tapernoux liegen gesunde Finanzen und ein gerechter Finanzausgleich am Herzen.
Nicht untätig
Nicht untätig sind allerdings die anderen Parteien. Auf die Bisherigen Nina Fehr Düsel aus Küsnacht und Domenik Ledergerber aus Herrliberg setzt die SVP. Neu kandidiert Gemeinderat Tobias Freitag aus Herrliberg auf dem 3. Platz. Fehr Düsel möchte ihre Arbeit im Kantonsrat fortsetzen. «Dazu gehört die Arbeit in der Kommission für Justiz und Sicherheit, die Mitarbeit in der Gewerbegruppe des Kantonsrates und natürlich die Arbeit im Kantonsrat mittels Vorstössen.» Sie mache sich für mehr Sicherheit und weniger Kriminalität stark. «Ausserdem sind mir optimale Rahmenbedingungen für das Gewerbe und die Wirtschaft wichtig – insbesondere tiefe Steuern und Gebühren und rasche Bewilligungsverfahren.» Das duale Bildungssystem müsse gestärkt werden. «Der Bezirk Meilen soll verkehrsmässig gut erschlossen sein. Dazu braucht es das Nebeneinander aller Verkehrsträger.»
Bei der Mitte ist ein bekannter Name auf Platz 2 zu finden: Willy Bischofberger aus Küsnacht, Unternehmer, Präsident Freien Katholischen Schulen Zürich (FKSZ). Er könne und wolle die Energiepolitik auf stabile und nachhaltige Beine stellen. «Als Präsident der katholischen Schulen Zürich kann ich zudem helfen, ein zukunftsorientiertes Bildungssystem sicherzustellen, einer der wichtigsten Stellhebel zur Gestaltung unserer zukünftigen Gesellschaft.»
Bei der SP kandidiert neu auf Platz 4 Muriel Langenberger aus Erlenbach. Für Langenberger ist klar, dass sie mitentscheiden und mitwirken will. «Ich kandidiere für den Kantonsrat, weil ich mich mit Herzblut und Überzeugung für Chancengleichheit einsetze.» Sie setzt sich mit Herzblut und Überzeugung für Chancengleichheit ein. «Ich bringe 25 Jahre Erfahrung in Gesellschaftsfragen mit.» Ihre Schwerpunkte sind Bildungspolitik, psychische Gesundheit, frühe Kindheit und Vereinbarkeit.»