Die Junglöwen gleichen am Dienstagabend auswärts in Sierre die Playoff-Serie zum 2:2 aus. Es war ein äusserst wildes Spiel, bei dem Sierre in der 59. und 60. Minute ohne Torhüter noch zwei Tore schoss. Doch nach 17 Minuten in der Verlängerung gelang Mattia Hinterkirchen der erlösende Treffer zum 6:5. Dramatik pur also!
Es war ein schwerer Gang nach Sierre in die wie immer vollgepferchte Grabenhalle. 3500 Fans feuerten das Heimteam frenetisch an. Es ging um viel an diesem Dienstagabend. Sollte Sierre wiederum gewinnen, würde es vorentscheidend 3:1 in den Playoff-Viertelfinals stehen. Und tatsächlich führten die Walliser nach 40 Minuten mit 3:0. Doch das letzte Drittel stellte die vorherigen Spiele, die schon nichts waren für Herzpatienten, nochmals in den Schatten.
Mussten die Junglöwen beim vorherigen Gastspiel fünf Treffer innert wenigen Minuten hinnehmen, drehten sie diesmal den Spiess um. Angriffswelle um Angriffswelle rollte gegen den bedauernswerten Sierre-Keeper Remo Giovannini. Zwischen der 49. und der 57. Minuten schossen Kärki und je zweimal Spring und Leone die Junglöwen ins Glück. Plötzlich stand es 3:5 für den Gast aus Küsnacht. Man rieb sich die Augen.
Da verliess der angezählte Goalie Giovannini seinen Kasten. Die Matchuhr zeigte 58 Minuten und 28 Sekunden an. Dann geschah das Unfassbare, das Schicksal nahm seinen Lauf. Fast mit dem Schlusspfiff schossen die Walliser in Überzahl das 4:5 und sogar noch das das 5:5. Der Ausgleich gelang nach 59 Minuten und 59 Sekunden.
Doch die Üsserschwizer liessen sich nicht entmutigen. Vom Trainer Marco Bayer mental topp aufgerichtet, schoss Mattia Hinterkirchen in der 75 (!) Minute das vom Team vielumjubelte Siegestor, während die 3500 heimischen Fans die Tragödie kaum fassen konnten. Die vermeintlich sichere Führung wandelte sich zum rabenschwarzen Finale.
Den Assist zum GCK Lions-Entscheidungstreffer trug übrigens Victor Backman bei, jener Spieler, der lange verletzt war. Wenn das kein Versprechen ist für die Fortsetzung dieser äusserst spannenden Playoffaffiche. Das nächste Spiel auf der KEK in Küsnacht ist am Freitag um 20 Uhr. Zum Weiterkommen fehlen den GCK Lions nun noch zwei Siege. Nun hofft man, dass das Momentum auf Zürcher Seite bleibt.
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Lorenz Steinmann