Erlenbach rechnet mit leichtem Ertragsüberschuss

Erstellt von Pia Meier |
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Die Gemeinde Erlenbach budgetiert für das Jahr 2023 einen Gesamtaufwand von 91,20 Millionen Franken und einen Gesamtertrag von 91,34 Millionen Franken, wodurch ein Ertragsüberschuss von 0,14 Millionen Franken resultiert. Der Steuerfuss bleibt bei 79 Prozent.

Die 158 Erlenbacherinnen und Erlenbacher in der reformierten Kirche sprachen dem Gemeinderat ihr volles Vertrauen aus. Sie genehmigten das Budget 2023 der gemeinsamen Sekundarschule Erlenbach-Herrliberg (GSEH), das Budget 2023 der politischen Gemeinde, den vorgeschlagenen Gemeindesteuerfuss von 79 Prozent sowie die Strangsanierung und den Ausbau des Dachgeschosses des Gebäudes an der Wallentalstrasse 6. Fragen wurden nur wenige gestellt. 

«Erlenbach ist einzigartig»

Die Politische Gemeinde Erlenbach budgetiert für das Jahr 2023 einen Gesamtaufwand von 91,20 Millionen Franken und einen Gesamtertrag von 91,34 Millionen Franken, wodurch ein Ertragsüberschuss von 0,14 Millionen Franken resultiert. Finanzvorständin Huyen Phan Sturm (GLP) ging auf einige Posten ein. Der Anstieg der Ausgaben ist insbesondere auf den gestiegenen Sach- und Betriebsaufwand, die Teuerungsprognose und den höheren Finanzausgleich zurückzuführen. Die Kosten im Bereich Asylwesen sind aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation um 1,2 Millionen Franken angestiegen. Weiter besteht gemäss Phan Sturm ein hoher Unterhaltsbedarf bei den Liegenschaften. Weil die erwarteten Steuereinnahmen höher sind, steigt der Finanzausgleich auf rund 41,3 Millionen Franken. Der Sach- und Betriebsaufwand ist mit 12,7 Millionen Franken budgetiert. Für 2023 sind Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen von 8,6 Millionen Franken und im Finanzvermögen von 3,8 Millionen Franken vorgesehen. Dabei sind die Gebäudesanierung mit Ausbau Dachgeschoss Kindergarten Wallental (1,3 Millionen Franken), die Gesamtsanierung der Bahnhofstrasse 26 (1,4 Millionen Franken), die Verlegung der Kanalisation bei der Erlengutstrasse (1,2 Millionen Franken) sowie die Strassensanierung der Zollerstrasse (1,0 Millionen Franken) die grössten Ausgabenpositionen.

Die Finanzplanung 2023–2027 geht von Nettoinvestitionen im Verwaltungsver­mögen von 37,0 Millionen Franken und im Finanzvermögen von 40,4 Millionen Franken aus. Die grössten Einzelprojekte sind die Arealentwicklung im Allmendli (16,6 Millionen Franken) sowie die Sanierung und Erweiterung der Badeanstalt Winkel (6,2 Millionen Franken). Der Selbstfinanzierungsgrad für die kommenden vier Jahre liegt durchschnittlich bei 98 Prozent, ein guter Wert, wie Phan Sturm festhielt. Die Versammlung stimmte dem Budget 2023 zu. Seit 2015 hat Erlenbach immer einen Gewinn geschrieben. «Wir sind einzigartig», meinte Gemeindepräsident Philippe Zehnder (parteilos) euphorisch. Der Gemeinderat beantragte, den Steuerfuss bei 79 Prozent zu belassen. Auch diesem stimmte die Gemeindeversammlung zu. 

Sanierung Wallentalstrasse 6

Schliesslich ging es noch um die Strangsanierung und den Ausbau des Dachgeschosses der Liegenschaft Wallentalstrasse 6, Kostenpunkt: 1,4 Millionen Franken. Liegenschaftenvorstand Ludwig Näf (FDP) führte den Sachverhalt aus. Die Liegenschaft wurde im Jahr 1970 erstellt. Sie umfasst heute zwei 5,5-Zimmer-Wohnungen, drei Garagen im Erdgeschoss, eine 3,5-Zimmer-Wohnung, einen nicht ausgebauten Estrich im Dachgeschoss sowie zwei Kindergärten im ersten Untergeschoss. 2010 wurde die Gebäudehülle energetisch saniert. Im Jahr 2019 wurde die Ölheizung erneuert. Das viergeschossige Wohn- und Kindergartenhaus bedarf gemäss Näf der Sanierung. Geplant sind unter anderem die Sanierung der Elektro-, Heizungs-, Lüftungs- und Sanitäranlagen sowie der Ausbau des unbeheizten Dachgeschosses zu einer Wohnung. In den drei bestehenden Wohnungen sollen zudem die Bäder und Küchen erneuert werden. Die Nasszellen, Küchen und Steigzonen sind weitgehend noch im Originalzustand.

Ein Anwesender kritisierte, dass die Gemeinde nicht mit den Bewohnenden Kontakt aufgenommen hätte. Sie wären noch nicht bei der Detailplanung, meinte Näf. Das Baugesuch wurde eingereicht. Geplant ist, im Frühling 2023 mit der Sanierung zu beginnen. Ohne Verzögerung wird die Bauvollendung auf Ende 2023 erwartet. Die Gemeinde denkt aber auch schon an die weitere Zukunft. So könnte der Kindergarten vielleicht einmal ins Allmendli ausgelagert werden und an seiner Stelle könnten zwei Wohnungen eingerichtet werden. Zudem ist Photovoltaik ein Thema. 

Auch das Budget 2023 der Gemeinsamen Sekundarschule Erlenbach-Herrliberg wurde mit einem Aufwandüberschuss von 4,4 Millionen Franken genehmigt. Erlenbach hat gemäss Kostenteiler 2 Millionen und Herrliberg 2,4 Millionen Franken zu tragen.