Erlenbach probt mit Vollgas den Aufstand

Erstellt von Daniel J. Schüz |
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In letzter Minute schlagen die Erlenbacher Alarm und setzen sich für den Verbleib bei den Küsnachter Seerettern ein.

Bis zum Monatsende will der parteilose Erlenbacher Gemeindepräsident Philippe Zehnder die Zusammenarbeit mit dem Seerettungsdienst beenden. Die Kostenbeteiligung – jährlich rund 90 000 Franken – sowie die Mitfinanzierung der mit 1,9 Millionen Franken teuren Renovierung des Bootshauses sind ihm zu teuer geworden. Schon vor einem Jahr hatte Zehnder nach neunzig Jahren den entsprechenden Vertrag auf Ende September 2024 gekündigt: Die entsprechende Information ist nie offiziell veröffentlicht geworden.

Jetzt – nur gerade eine Woche vor dem beschlossenen Austritt – schlagen die Wogen hoch in Erlenbach: Bereits hat der Bürger Jens Menzi eine Petiton lanciert, die den Beschluss rückgängig machen will. Dafür sammelt er zurzeit eifrig Unterschriften. «Dieses klammheimliche Vorgehen ist zutiefst undemokratisch», empört sich der 42 Jahre alte Projektleiter bei der Spenglerei Carl Meier Sohn AG, der vor achtzehn Jahren im Erlenbacher Gemeinderat für die Sicherheit zuständig und sechs Jahre lang auch aktiver Seeretter war.  Ausserdem gehöre es sich, dass auch bei Gemeinden gilt, was im privaten Bereich selbstverständlich ist: «Man pflegt gutnachbarschaftliche Beziehungen. Man steht einander bei anstatt sich anzufeinden.» Zudem, so Menzi, der selbst als Freizeitkapitän unterwegs ist, «leidet die Qualität der Seerettung, wenn Erlenbach in Küsnacht aussteigt und sich wie geplant den Horgener Seerettern anschliesst.

Sollte seine Petition erfolglos bleiben, will Menzi den Weg der Privat-Initiative beschreiten.  Stichtag für die allfällige Vertragsauflösung zwischen Erlenbach und Küsnacht ist diesen Montag, 30. September. Dato gestern, 24. September, sind für die Petition schon über 300 Unterschriften zusammen gekommen.