«Einen Rekurs der Stadt halte ich für chancenlos»

Erstellt von Manuela Moser |
Zurück

Nina Fehr Düsel, SVP-Kantons­rätin aus Küsnacht, hatte an vorderster Front gegen den geplanten Versuch einer Spurreduktion auf der Bellerivestrasse gekämpft - es ist sozusagen das Eingangstor der Goldküstenbewohner in die Stadt Zürich. Nun hat die Kantonspolizei die Bewilligung zwei Monate vor dem Start nicht erteilt. 

«Ich bin sehr erfreut, dass sich unser Aufwand und Protest gelohnt hat», sagt Nina Fehr Düsel auf Anfrage. Rückblende: Gegen den Versuch hatte sie als Co-Präsidentin des Komitees, welches aus SVP, FDP, Mitte, Gewerbe und HEV bestand, Ende vergangenen Jahres Unterschriften gesammelt. Innert Kürze waren 11 000 Stück zusammengekommen. «Ich war auch eng mit der Kapo in Kontakt.»

Diese ist nun «nach Prüfung aller Fakten» zum Schluss gekommen, dass der Verkehrsversuch aus rechtlicher und fachlicher Sicht nicht bewilligungsfähig sei. Das hält Fehr Düsel für richtig: «Die Bellerivestrasse ist eine wichtige Durchgangsstrasse von überkommunaler Bedeutung und eine Hauptverkehrsachse. Ein geplanter Spurabbau hätte weit reichende Folgen, weit über die Stadt Zürich hinaus.» Die Bevölkerung im Bezirk Meilen und Umgebung sei erleichtert, sagt Fehr Düsel weiter. «Ich habe bereits sehr viele Reaktionen erhalten.» 

Nun hofft die Küsnachter Kantonsrätin, «dass dieses Verkehrsprojekt endgültig auf Eis gelegt wird». Klar ist aber auch, dass die Bellerivestrasse dringend saniert werden muss. Was sagt Fehr Düsel dazu? «Die Sanierung ist auch ohne Spurabbau möglich.» Zum Beispiel sei die Verkleinerung eines Trottoirs möglich. «Die Fussgänger gehen direkt dem See entlang, und die Veloroute führt sowieso über die Mühlebachstrasse.» Einen Rekurs der Stadt hält sie für «chancenlos».