Ein Masterplan für die optimale Nutzung

Erstellt von Manuela Moser |
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Am 5. Dezember stimmen die Küsnachterinnen und Küsnachter über eine Dreifachturnhalle auf der Sportanlage Fallacher ab. Dort ist aber auch eine E-Bus-Garage angedacht. Der Gemeinderat hat nun vorsorglich 300 000 Franken für einen Masterplan bewilligt, um vorbereitet zu sein. 

Auf dem Areal Fallacher in Itschnach/Küsnacht ist es heute schon eng, denn es werden dort verschiedene Sportarten wie Fussball, Tennis und Eishockey ausgeübt. Noch enger würde es werden, wenn die zwei jüngsten Begehrlichkeiten für das Grundstück der Gemeinde dazukommen: eine Dreifachturnhalle und eine E-Busgarage. Die Basketballer, die Handballer und die Unihockeyaner wünschen sich schon länger eine Dreifachturnhalle, und dazu wurde eine Initiative eingereicht, die im Dezember an der Gemeindeversammlung zur Abstimmung kommt. Und die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) planen parallel eine E-Bus-Garage, weil die Nachfrage für den öffentlichen Verkehr angestiegen ist und das bisherige Garagenareal zu klein geworden ist. Grundsätzlich hatte der Gemeinderat letzteres Vorhaben unterstützt mit der Begründung, dass die Lage der E-Bus-Garage optimal wäre und alle ökologischen Ansprüche erfüllen würde. 

Für den Standort Küsnacht

Gegen eine Dreifachturnhalle hatte der Gemeinderat sich bisher nicht ausgesprochen, nur war es für ihn nicht gesetzt, dass diese zwingend in Küsnacht gebaut werden müsste. Deshalb hatte er abgeklärt, ob eine solche Halle in Zusammenarbeit mit der Inter Community School (ICS) in Zumikon genutzt werden könnte. Nun empfiehlt er die Initiative «Eine Dreifachturnhalle für Küsnacht» in einer aktuellen Mitteilung zur Annahme. Und noch mehr: Er hat bereits einen in seiner Kompetenz liegenden Planungskredit von 300 000 Franken für eine Masterplanung bewilligt, der aber nur dann zur Anwendung kommt, wenn die Gemeindeversammlung der Initiative zustimmt.

«Mit der Masterplanung werden die Bauvorhaben präzisiert», sagt der für das Geschäft verantwortliche Liegenschaftenvorsteher Adrian von Burg (SVP). Parallel zur Planung sollen die Gespräche mit der ICS aber nicht abgebrochen werden. Vielmehr gehe es darum, dass anlässlich der künftigen Abstimmung «alle wesentlichen Informationen zur Meinungsbildung» vorliegen, so der erst seit diesem Sommer ins Amt gewählte Gemeinderat. Zudem betont er, dass die Küsnachter Bevölkerung die Gelegenheit haben werde, sich im Rahmen eines Mitwirkungsverfahrens in die Masterplanung einzubringen. «Wie genau, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen», so von Burg.

Dass der Bau einer Dreifachturnhalle nicht das Ende einer E-Bus-Garage bedeuten muss, hat anscheinend die Machbarkeitsstudie gezeigt. «Die gleichzeitige Realisierung einer E-Bus-Garage und einer Dreifachturnhalle mit Beibehaltung der Tennisplätze und der öffentlichen Parkplätze wäre möglich», so heisst es in der aktuellen Pressemitteilung weiter. Gerade deshalb brauche es nun aber einen Masterplan, der aufzeige, wie das Gebiet Fallacher optimal genutzt werden könnte.

Wie die drei Initianten – allesamt Präsidenten der Ortsparteien: Philippe Guldin (GLP), Jörg Stüdeli (Grüne) und André Tapernoux (EVP) – auf die Ankündigung reagieren, war für diese Zeitung nicht eruierbar, da die Sperrfrist bei Druckbeginn noch lief. Es lässt sich aber denken, dass sie erfreut sind, hatten sie doch ­bereits nach Annahme ihrer Initiative ­gesagt, dass sie erwarteten, dass der Gemeinderat der Bevölkerung rechtzeitig vor der Abstimmung aufzeige, wie er die Initiative umsetzen könnte. Ihr Wermutstropfen war, dass zwischen Einreichung der Initiative Anfang Jahr und der Abstimmung im Dezember fast ein Jahr verstreicht. «Die maximale Zeit von drei ­Monaten zwischen Einreichung und Gültigkeitserklärung wurde voll ausgeschöpft, bemängelten sie damals. Nun aber scheint es vorwärtszugehen.