Anfang Juni feierte das Naturnetz Pfannenstil sein 25-jähriges Bestehen in der Vogtei Herrliberg. Nebst Exkursionen zu den Naturflächen gab es auch verschiedene Ansprachen und ein reichhaltiges Nachtessen.
Laura Hohler
Bei warmen Temperaturen feierten zahlreiche Herrliberger Einwohnerinnen und Einwohner am Freitagabend vergangener Woche das 25-Jahr-Jubiläum des Naturnetzes Pfannenstil (NNP). Die ersten Gäste trafen bereits um 17 Uhr ein und nahmen an Exkursionen rund um die Vogtei teil. Unter anderem konnte man bei der Ansaat eines Blumenfeldes tatkräftig mithelfen oder sich an den vielen verschiedenen Ständen der Organisation über zukünftige Projekte informieren.
So sollen bis 2026 alle gemeindeeigenen Grünflächen, deren Nutzung es zulässt, naturnah gepflegt werden, heisst es auch auf der Website des Naturnetzes. Die Aufgabe dieses Leitbildes sei, dass die Bevölkerung der Region Pfannenstil für das Thema Biodiversität in der Siedlung sensibilisiert werde.
Ein Vierteljahrhundert Naturschutz
Ab circa 18.45 Uhr traten dann verschiedene Rednerinnen und Redner wie Herrlibergs Gemeindepräsident Gaudenz Schwitter (FDP) oder Ursina Wiedmer, Leiterin Fachstelle Naturschutz des Kantons Zürich, auf. Diese richteten sich mit einigen Grussworten an das Publikum. «Der Erfolg der letzten 25 Jahre war nur möglich, weil sich immer wieder motivierte Bauern und Ökologen für das Naturnetz Pfannenstil freiwillig engagiert haben», sagte Gaudenz Schwitter in seiner Ansprache gegenüber den Besucherinnen und Besuchern des Jubiläums. Die Freiwilligenarbeit sei essenziell.
Ausserdem bedankte er sich auch bei den Partnern des NNP. «Vielen Dank euch allen im Namen des Vorstandes und sämtlicher Verbandsgemeinden», so der Gemeindepräsident weiter. 25 Jahre seien ja im Leben eines Menschen noch nicht so viel, so Schwitter weiter. «Da wünschen sich vielleicht einige Eltern, dass ihre Kinder langsam ausziehen oder endlich das Studium abschliessen.» So sei es auch mit den Naturnetz Pfannenstil, das immer mehr heranwachse. «Gerade jetzt ist es mit der Gemeinde Maur schwanger und der Wunschpartner für viele weitere Planungsregionen», erzählte Schwitter in einem witzigen Ton. Der Erfolg des Naturnetzes sei das grösste Geburtstagsgeschenk.
Eine Wohltat für die Sinne
An vielen Orten hat es die Organisation ermöglicht, die bestehenden Naturwerte zu behalten und auch neue zu erschaffen. «Das Naturnetz tut nicht nur der Natur gut, es tut auch uns, dem Kanton und der Verwaltung, gut», sagte Wiedmer, Leiterin Fachstelle Naturschutz des Kantons Zürich. Für sie seien diese Naturbegehungen eine Wohltat. «Hinter diesen Wiesen steht oftmals das Naturnetz Pfannenstil.»
Ausserdem hoffe sie, dass sich auch die Anwesenden an den Projekten erfreuen könnten. «Diese Momente geben uns Freude, Ruhe und Entspannung. Sie geben uns einen Sinn», so Wiedmer weiter. Sie motivierte die Gäste, sich selbst einmal an einen Ort in der Natur zu begeben. Für sie sei die Moorregeneration in der Guldenen ein absolutes Highlight gewesen. «Dass dort jetzt wieder der Moorbläuling und der Lungenenzian vorkommen, ist ein ganz wichtiger Beitrag gegen den Artenverlust.»
Der Artenverlust sei für die Menschheit ein ebenso grosses Risiko wie der Klimawandel, meinte die Fachverantwortliche in Sachen Natur. Abschliessend wünschte sie den Anwesenden noch viele wohltuende Momente in der Natur. «Auf das nächste Vierteljahrhundert! Wir können wirklich stolz sein auf dieses nachhaltige Pionierprojekt.»
Nach den Ansprachen folgte noch ein reichhaltiger Apéro, bei welchem von einem Catering-Team Bratwürste, unter anderem auch vegane, Flammkuchen und zum Dessert noch Glace serviert wurden. Eine lange Schlange bildete sich vor allem vor dem Wurstgrill.