Als sich die 2.-Liga-Mannschaft des SC Küsnacht vor einem Jahr gegen den EHC Kreuzlingen-Konstanz auf dem schnellstmöglichen Weg in die Ferien verabschiedete, hingen die Köpfe tief. Ein Jahr später zeigen dieselben Spieler Moral und Widerstandsfähigkeit und stehen kurz vor dem Halbfinal-Einzug.
Es gibt dieses eine Lied von Phil Collins, «Against All Odds», oder zu Deutsch «Allen Widrigkeiten zum Trotz». Beinahe 40 Jahre ist es alt und dennoch passt es zu dem, was die 2.-Liga-Equipe des Schlittschuhclubs in dieser Saison bisher gezeigt hat. Denn wenn man bedenkt, mit welchen Hürden sich das Team von Coach Daniel Keller seit dem Playoff-Out vor gut 370 Tagen konfrontiert sah, muss man unweigerlich an diesen musikalischen Evergreen denken.
Regelmässige Trainings undenkbar
Umbauarbeiten an der Turnhalle Itschnach und vor allem die Sanierung der heimischen Kunsteisbahn KEK bedeuteten, dass bis Weihnachten nicht an ein regelmässiges Training zu denken war. Eistrainings in Zürich-Altstetten, Wallisellen oder Oerlikon waren die Folge, und auch die Spiele fanden vor allem auswärts und wenn zu Hause, dann in ungewohnten Gefilden statt.bOb die Verletzungssorgen, die bald einmal hinzukamen, davon rührten, lässt sich schwer sagen. Sicher aber ist, dass der Ausfall von langjährigen Stammspielern nicht spurlos an der Mannschaft vorbeiging. Kompensiert wurde dies unter anderem durch die erfolgreiche Integration von Nachwuchsspielern.
Gewisse «Widrigkeiten» waren aber auch hausgemacht. Dank bravourösen Leistungen im National Cup stiess man diesen Januar bis in die letzte Qualifikationsrunde vor. Das hatte zusätzliche Spiele zur Folge. Eine Belastungsprobe für Team und Staff.
Saisonende abgewendet
Vielleicht halfen aber genau diese Erfahrungen, als man vor wenigen Tagen in Uzwil mit einem Sieg in der Verlängerung das frühzeitige Saisonende abwenden und sich in einen Showdown auf der KEK retten konnte. Das Spiel wurde souverän gewonnen, aktuell steht die Mannschaft gegen den EHC Bassersdorf noch einen Sieg vor dem Einzug in den Playoff-Halbfinal.
Aber auch diese Ausgangslage musste man sich hart erkämpfen und der Gegner ist noch nicht bezwungen. Aufgrund zahlreicher Ausfälle wurden für Spiel drei zwei Seniorenspieler aktiviert – erfolgreich. Gelingt der Einzug in den Halbfinal, dürfte es mit den Widrigkeiten weitergehen. Dass die Mannschaft damit umzugehen weiss, hat sie aber in den letzten 12 Monaten wiederholt bewiesen. «Against All Odds».