Die Musikschule Küsnacht feiert im Jahr 2023 ihr 50. Jubiläum. Peter Renfordt erzählt im Interview von seinen vielfältigen Aufgaben als Schulleiter dieser traditionsreichen Institution und den Highlights des Jubiläumsjahrs.
Herr Renfordt, worauf freuen Sie sich in diesem Jubiläumsjahr der Musikschule Küsnacht besonders?
Peter Renfordt: Das Jubiläum wird ein Fest für alle Altersklassen -– unsere Spannbreite an der Schule reicht von 1½ bis 99 Jahren – und bedient alle Sozialschichten in Küsnacht. Wir freuen uns sehr darauf, mit der Bevölkerung noch intensiver in Kontakt zu treten, als wir das sonst schon tun. Persönliche Gespräche sind für uns essenziell.
Wie viel Zeit und Planung haben die Jubiläumsveranstaltungen in Anspruch genommen?
Angefangen haben wir bereits 2021 mit der Planung und haben auch unsere Lehrpersonen in diese mit einbezogen. Damals haben wir mit der Sponsorensuche angefangen und konnten Partner wie die ZKB, die Gemeinde Küsnacht, Piano Sigrist und die SK Stiftung gewinnen. Ab 2022 haben wir uns gefragt, was wir im Jubiläumsjahr alles anbieten können, und haben einen Kompositionswettbewerb vorbereitet.
Was macht diesen Wettbewerb aus?
Kinder und Jugendliche bis 20 Jahre können bei dieser einmaligen Gelegenheit eine passende, kurze Melodie für die Musikschule Küsnacht komponieren. In Zusammenarbeit mit der ZHdK wird das Werk aufbereitet, aufgenommen und als offizielle Signatur für die Schule dauerhaft verwendet. Auf die Eingaben der Schülerinnen und Schüler sind wir besonders gespannt – das Jubiläum ist eine Überraschungsbox. Eine prominente Jury, unter anderen mit Andrew Bond, wird den Gewinner auswählen und im Mai am Musikschultag bekannt geben.
Was sind die weiteren Highlights des Jubiläumsjahrs?
Am Samstag, 1. Juli, gibt es ein grosses Jubiläumskonzert mit Andrew Bond. Besonders freue ich mich auch auf die musikalische Sonnenuntergangsfahrt auf der «Panta Rhei» mit vielen Überraschungen am Freitag, 25. August. Dazu veranstalten wir sechs hochkarätige Lehrerkonzerte im historischen Seehof Küsnacht und im stilvollen Gewölbekeller Wangensbach und noch einiges mehr.
Gab es bei den Vorbereitungen besondere Herausforderungen?
Nein, eigentlich nicht. Da wir ja, wie gesagt, schon frühzeitig angefangen haben zu planen und stets in Kontakt mit den Partnern und der Gemeinde gewesen sind, läuft bis jetzt eigentlich alles reibungslos und so, wie wir uns es vorgestellt haben, ab.
Die Musikschule bietet diverse Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Was ist bei den Küsnachterinnen und Küsnachtern am meisten gefragt?
Die beliebtesten Instrumente sind nach wie vor die Klassiker Klavier und Gitarre. Corona hat dieses Phänomen verstärkt. Aber auch Blasinstrumente sind wieder mehr gefragt, da diese während der Pandemie ja nicht gut gespielt werden konnten aufgrund der erhöhten Ansteckungsgefahr. Natürlich haben wir auch noch viele weitere Kurse wie beispielsweise Musicalunterricht im Angebot.
Viele Kinder wollen heutzutage ein Instrument lernen und Musikunterricht ist stark gefragt. Was macht für Sie persönlich einen guten und zeitgemässen Unterricht aus?
Das Wichtigste beim Musikunterricht ist, dass man die Kinder individuell fördert und dass man ihnen die Freude am musikalischen Lernen vermittelt. Wie uns die Wissenschaft immer wieder zeigt, ist musikalische Bildung extrem wichtig für die Entwicklung des Gehirns und den Menschen im Allgemeinen. Musik fördert das Selbstvertrauen, stärkt die Persönlichkeit, schult das Gedächtnis, stärkt die sozialen Kompetenzen und vieles mehr.
Wie steht es mit dem Üben der Schülerinnen und Schüler? Oft harzt es da ...
Das Üben zu Hause wäre ein essenzieller Bestandteil des Lernens eines Instruments, das ist so. Nun haben wir sozusagen zur Hilfestellung unser Pilotprojekt «Betreutes Übe-Training» kürzlich aufgegleist. Sowohl bei Eltern als auch den Schülern ist es auf viel Zuspruch gestossen. Die Übungssessions finden jeweils am Freitagnachmittag bei uns an der Schule statt.
Sie sind selbst ausgebildeter Pianist, Kulturmanager und haben Musik studiert. Geben Sie auch selbst Unterricht?
Das habe ich sehr lange gemacht und habe in Deutschland und vor allem auch in Österreich gearbeitet. Seit bald fünf Jahren bin ich jetzt aber mit meinen jetzigen Tätigkeiten als Schulleiter in Küsnacht so ausgelastet, dass für den Klavierunterricht schlicht keine Zeit mehr bleibt. Da steht die Familie deutlich an höherer Stelle in der Priorisierung.
Was erhoffen Sie sich für die Zukunft der Musikschule?
Dass unsere Schülerinnen und Schüler, egal welchen Alters, mit viel Freude und Motivation Musik erleben. Diese Erlebnisse werden im gemeinsamen Musizieren mit Freunden und Kollegen nochmals verstärkt. Zudem arbeiten wir derzeit an der zukünftigen Strategie der Musikschule und führen eine Art Kundenbefragung mit Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrerinnen und Lehrern der Musikschule durch.
Wichtige Links zur Schule
• www.musikschulekuesnacht.ch/veranstaltungen
• www.musikschulekuesnacht.ch/anmeldung-uebetraining