Die vier Fitnessgeräte am See wurden 2021 aus der ZKB-Dividende finanziert. Nun wurden sie von der Gemeinde Küsnacht abgeräumt. Grund dafür ist Vandalismus. Laut den Zuständigen ist kein neuer Fitnesspark geplant.
«Wir sind sehr froh, dass die vier Turn- und Fitnessgeräte am See abgebaut worden sind», erzählt eine Küsnachterin erleichtert. Bei schönem Wetter habe dort jeweils ein Riesenbetrieb geherrscht, was viel Lärm verursachte. Dieser sei aber auch von den Geräten selber gekommen, die bei Betätigung «klöpften und knorzten», meint sie weiter. Die Gärtner, welche die Wiese nach der kürzlichen Entfernung der Geräte wieder in Ordnung bringen mussten, hätten ihr zudem gesagt, dass für nächstes Jahr «etwas Grösseres» geplant sei. «Am liebsten wäre mir aber, wenn man das Wiesli einfach jenen vorbehalten würde, die etwas Ruhe suchen und sich mit einem Buch, dem obligaten Handy oder ihrem Tablet auf ein Bänkli zurückziehen wollen.» Früher habe es in den alten Eiben am Rand des Wieslis einen Nistkasten für Waldkäuze vom Küsnachter Natur- und Vogelschutzverein gegeben und dieser sei anfangs auch benutzt worden. «Liesse man den kleinen Fleck Grün als Ruhewiesli sein, würde man den Käuzen und der Natur eine Chance geben – auch das wäre sicher ein Gewinn für Küsnacht», bemerkt die Küsnachterin.
Wegen Vandalismus abgeräumt
Auf Anfrage teilt die Gemeinde Küsnacht mit, dass sie sich aufgrund von wiederholtem Vandalismus und unsachgemässem Gebrauch entschieden habe, die Fitnessgeräte nach zwei Jahren wieder abzubauen. Und weiter: «Da die Geräte leider teilweise beschädigt waren, sind sie entsorgt worden.» Die Idee eines Outdoor-Fitnessangebots sei zuerst auf positives Echo gestossen. Doch bereits im Jahr 2022 war Vandalismus ein Thema. «Die Geräte waren allerdings explizit auf die Mobilisierung älterer Menschen ausgerichtet. Jüngere Personen haben sie deshalb weniger benutzt», hält die Gemeinde fest. Und sie betont: «Vorläufig ist kein Folgeprojekt geplant. Outdoor-Fitnessgeräte sind zurzeit auch nicht an einem anderen Ort in Küsnacht geplant.»
In Küsnacht ist die ZKB-Jubiläumsdividende im Betrag von 473 000 Franken unter anderem für diesen Fitnesspark in der Nähe des Sees verwendet worden. Auf der Wiese zwischen dem Freizeitzentrum Sunnemetzg am Ludwig-Snell-Weg 1 und der Hornanlage wurden im Herbst 2021 vier wetterfeste Fitnessgeräte installiert und in Anwesenheit von Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) und weiteren Mitgliedern des Gemeinderats feierlich eingeweiht. Die attraktiven Geräte aus Edelstahl konnten unkompliziert von Alt und Jung benutzt werden. Sie förderten die Fitness und Bewegung und sorgten für integrative Kommunikation und Austausch zwischen den Generationen. Ideengeberin war eine Einzelperson.
Weitere Projekte, welche aus der ZKB-Dividende umgesetzt worden sind, waren unter anderem eine Seesauna und ein Veranstaltungsraum in einem alten Gewölbekeller. Insgesamt sechs Projekte aus der Bevölkerung hatte Küsnacht auserkoren, um sie mit der ZKB-Jubiläumsdividende zu realisieren (siehe Box). Die Gemeinde hatte für die Verwendung des Geschenks zuvor einen Ideenwettbewerb lanciert. Eingereicht wurden in der Folge über 100 Ideen. Es war eine bunte Mischung an Projekten aus den Bereichen Natur, Kultur und Sport.
ZKB-Projekte: Das ist der aktuelle Stand
In Küsnacht sind die 473 000 Franken aus der ZKB-Jubiläumsdividende im Oktober 2020 in sechs Projekte aus der Bevölkerung investiert worden. Nebst den Outdoor-Fitnessgeräten sind das folgende, die von Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) wie folgt kommentiert werden:
• Eine Seesauna: «Nach einem erfolgreichen Start steht die Seesauna bereits kurz vor ihrer zweiten Saison.»
• Ein Veranstaltungsraum im Gewölbekeller Wangensbach: «Der Gewölbekeller wird sowohl von Privatpersonen wie auch für Kulturveranstal-tungen der Gemeinde genutzt. Gerade letzten Samstag hat ein Auftritt des Küsnachter Strassenkünstlers This Maag, organisiert durch die Kulturkommission, für volle Ränge gesorgt.»
• Eine Brutinsel für Wasservögel: «Die Projektierungsarbeiten konnten erfolgreich abgeschlossen werden, die Umsetzung wird leider noch durch zwei Einsprachen beim Baurekursgericht verhindert.»
• Ein Esskastanienwald: «Das Projekt wurde mit der Pflanzung von 140 Edelkastanien Anfang 2021 erfolgreich realisiert. Die Bäume gedeihen und lassen auf ein Maronifest hoffen.»
• Orientierungslaufkarten: «Nach einer erfolgreichen Einführung der OL-Karten 2022 mit einem Dorf-OL wird die Karte auch von Vereinen und Schulklassen rege genutzt.»